Wasser

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Wasser (H2O) ist eine chemische Verbindung aus den Elementen Sauerstoff (O) und Wasserstoff (H). Wasser ist als Flüssigkeit durchsichtig, weitgehend farb-, geruch- und geschmacklos. Wasser ist die einzige chemische Verbindung auf der Erde, die in der Natur als Flüssigkeit, als Festkörper und als Gas vorkommt. Die Bezeichnung Wasser wird dabei für den flüssigen Aggregatzustand verwendet. Im festen Zustand spricht man von Eis, im gasförmigen Zustand von Wasserdampf. Wasser ist Grundlage des Lebens auf der Erde. Natürlich kommt Wasser selten rein vor, sondern enthält meist gelöste Anteile von Salzen, Gasen und organischen Verbindungen.


Ähnlich wie Gesundheit für uns von höchster Priorität ist, sind unsere Anforderungen an Trinkwasser unwidersprochen hoch. Wasser ist einzigartig für die Entwicklung und den Fortbestand von Leben auf der Erde und somit als Lebensmittel durch keinen anderen Stoff zu ersetzen.

Unsere Ansprüche an Trinkwasser sind mannigfaltig, wenn sie auch nicht immer in allen Punkten eingehalten werden. Zuallererst steht die Forderung, dass Trinkwasser frei von Kontamination durch Krankheitserreger sein soll. Die Palette an Wasser verunreinigenden Stoffen reicht von Bakterien wie z.B. den bekannten E. Coli, Cholera, Shigellen, Salmonellen über Ein- und Mehrzellern wie z.B. Lamblien, Amöben, Kryptosporidien bis zu Viren, wie z.B. Rota-, Adeno- oder Hepatitisviren.

Allen gemeinsam ist, dass sie in den meisten Fällen durch den Mund aufgenommen werden und sich im Verdauungstrakt mit Durchfallsymptomatik bemerkbar machen. Zu weiteren Kontaminationsquellen von Trinkwasser zählen Chemikalien aus Industrie und Landwirtschaft wie z.B. Pestizide, Nitrate oder Schwermetalle, die vor allem bei Genuss über längeren Zeitraum gefährlich sind. Daraus resultiert die Forderung, dass Trinkwasser auch keine Langzeitschäden verursachen soll.


Wasseraufbereitung Outdoor

Nicht zuletzt soll unser Trinkwasser gut schmecken, gut riechen und ein optisch einwandfreies Aussehen haben. Nur dann werden wir auch in ausreichender Menge und ohne schlechtes Gewissen davon trinken. Oftmals ist Wasser mit Schwebstoffen wie Algen, Pflanzenreste, Tierreste, Sand oder Ton vermengt. Diese sind zwar meist unbedenklich, aber können als Herd für andere Verunreinigungen (z.B. Bakterienkolonien) dienen.

Was bei uns zu Hause als Selbstverständlichkeit gilt, ist die ständige Verfügbarkeit und Unbedenklichkeit von Trinkwasser aus dem Wasserhahn. In den meisten Ländern weltweit trifft dies aber nicht zu! Wir kennen diese Problematik z.B. von Ferneisen - vor allem in Entwicklungsländern. Wünschenswert wäre eine Aufbereitung des Wassers zu Trinkwasser bereits ab der Quelle, dem Reservoir oder im Leitungssystem. Oftmals sind wir aber zur Trinkwasserbehandlung am Ort der Entnahme gezwungen. Müssen wir Trinkwasser vor Ort lagern bzw. in Tanks transportieren, so lässt sich fordern, dass es hier zu keiner Veränderung durch die Lagerhaltung kommt. Auch hierfür gibt spezielle Lösungen z.B. auf Schiffen oder in Caravans.

Es gibt verschiedene Methoden um Wasser fraglicher Qualität, ob bei Trekking im Gelände abseits von Infrastruktur oder auf Fernreisen, zu Trinkwasser aufzuwerten. Nachfolgend werden vier Methoden der Outdoor Wasseraufbereitung vorgestellt.

Wasser abkochen

Eine sehr zuverlässige Methode für die Outdoorküche, da Hitze sämtliche Erreger abtötet. Allerdings sind Organismen verschieden empfindlich gegen Hitze. Manche sterben früher andere erst bei Temperaturen über 100°C. Temperatur und Erhitzungszeit stehen eng in Beziehung. In der Regel genügt ein kurzes Kochen des Wassers (=100°C); aber wer sicher gehen will lässt es länger aufkochen. Man beachte auch, dass in großer Höhe Wasser schon bei niedrigeren Temperaturen zu sieden beginnt und daher wesentlich länger abgekocht werden muss. Das Abkochen hat keinen Effekt auf Aussehen, Geruch oder Geschmack des Wassers. Nachteil bei dieser Methode ist der Zeit- und Energieaufwand (Brennstoffverbrauch). Das Wasser muss erst abkühlen bevor man es trinken kann.


Wasseraufbereitungstabletten

Meist in Tropfen oder Tablettenform dem Wasser beigesetzt oxidiert das Halogen oder Jod sämtliche Erreger. Das Chlorieren des Trinkwassers ist z.B. in vielen Städten der Dritten Welt weit verbreitet. Voraussetzug ist optisch klares Wasser (keine Schwebestoffe) und ausreichende Dosierung des Halogens (im Zweifelsfall lieber höher als zu wenig). Je höher dosiert umso unangenehmer wird aber sein Beigeschmack. Diesen kann man zum Teil mit Aktivkohle binden bzw. durch andere Zugaben verbessern. Zusätzliche Faktoren beim Halogenieren sind Wassertemperatur, pH Wert und Einwirkzeit.


Outdoor Wasserfilter

Mikrofilter halten durch ihre mikroskopisch kleinen Poren (Porengröße 0,2 bis 0,4µm) Erreger mechanisch zurück. Der Großteil der Erreger v.a. Bakterien, Ein- und Mehrzeller passen nicht durch die Poren und bleiben stecken. Kleinste Erreger z.B. Viren können aber nach wie vor durchdringen. Kombifilter mit Aktivkohle können hier noch zusätzlich kleinste Erreger sowie Geschmacks- und Geruchsstoffe binden.

Katadyn Wasserfilter, Quelle: Katadyn 

Besonders für kleinere Mengen sind Filter gut einsetzbar und das Wasser steht rasch zur Verfügung. Je nach Verunreinigung bzw. Trübung des Wassers muss dann der Filter gereinigt oder ausgewechselt werden. Punkte wie Gewicht des Filters, Anschaffungskosten und laufende Wartung sind hier zu diskutieren. Zu empfehlen sind Wasserfilter von MSR oder von Katadyn.