Uniform: Unterschied zwischen den Versionen

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Die Uniform ist eigentlich die typische Pfadikleidung. Jedoch ersetzen viele Abteilungen die traditionelle Uniform durch Pfadipullis/T-Shirts oder lassen sie aussterben. So ist es unterschiedlich was zu einer kompletten Uniform gehört.  
Das Pfadihemd ist eigentlich die typische Pfadikleidung. Was alles als Uniformbestandteil getragen wird, ist von Einheit zu Einheit und von Anlass zu Anlass unterschiedlich.  


== Zur Uniform können gehören ==
== Zur Uniform können gehören ==
* [[Dolch]]
* [[Dolch]]
* [[Foulard]] / [[Krawatte]] / Halstuch, eventuell mit [[Gilwellring]]
* [[Foulard]] / [[Krawatte]] / Halstuch, eventuell mit [[Gilwellring]]
* [[Kapuzenpullover (Hoodie)]]
* [[Pfadihemd]] / [[Chutteli]]
* [[Pfadihemd]] / [[Chutteli]]
* [[Pfadihut]]
* [[Pfadihut]]
* [[Pfadigurt]]
* [[Pfadigurt]]
* [[Pfaditäschli]]
* [[Pfaditäschli]]
* [[Poncho]]
* [[Wanderschuhe]]
* [[Wanderschuhe]]


== Sinn und Zweck der Uniform ==
== Sinn und Zweck der Uniform ==
Jeder Fussballclub hat das eigene Fussballtenu - wieso soll die Pfadi das nicht auch haben? Die Uniform ist nicht nur praktisch, sondern sie ist auch gegen Aussen ein Symbol der Gemeinschaft aller Pfadis.
Jeder Fussballclub hat das eigene Fussballtenu - wieso soll die Pfadi das nicht auch haben? Warum soll die Pfadi nicht gegen aussen als solche erkennbar sein?


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=== '''Ursprung, ursprüngliche Zweck''' ===
In ihren Ursprüngen ist die Pfadiuniform von der Kleidung britischer Armeeaufklärer (Scouts) in der Zeit der Burenkriege abgeleitet. Diese Militäruniform bestand aus Hut, warmem Hemd und strapazierfähiger Hose.


'''Identität - Individualität'''
Aus dieser Zeit stammt auch die Hemdfarbe der Pfadistufe in der Schweiz.


Gedanken zur Pfadfinderuniform
Die Pfadibewegung war von Beginn weg klassenübergreifend gedacht. Um die Unterschiede der sozialen Schichten zu verwischen, wurde von BiPi eine einheitliche Uniform eingeführt. Man sollte nicht mehr erkennen können, wer der Sohn des Bankdirektors und wer der Sohn des Hilfsarbeiters war. Als Pfadfinder sollen alle Menschen gleich behandelt werden. Egal wie sie aussehen, wie alt sie sind oder aus welcher sozialen Schicht sie stammen. Daneben soll durch die Kluft die Einheit der Pfadfinder nach aussen kenntlich gemacht, und die innere Gemeinschaft gestärkt werden.
 
Mode ist eine wichtige Form der Kommunikation und eine Art Barometer für gesellschaftliche Veränderungen.
Wenn Menschen, ein ausgesuchtes Stück Mode tragen, verleihen sie ihrer Individualität und Identität Ausdruck. Über ihre Kleidung zeigen sie wer sie sind oder sein wollen.
Die Pfadfinderbewegung die vor 100 Jahren gegründet wurde schreibt Ihren Mitgliedern eine einheitliche Uniform vor. Im folgenden Text soll der Frage nachgegangen werden was Ziel und Zweck dieser Uniform ist und weshalb Identität und Individualität trotzdem eine zentrales Thematik bleibt.
 
Früher war die [[Pfadfinderuniform]] einerseits eine praktische Kleidung: ein breiter Hut gegen die Sonne und den Regen, strapazierfähige Hosen und ein wärmendes schützendes Hemd. Andererseits kannte der Gründer der Pfadfinderbewegung Lord [[Baden-Powell]], genannt [[BiPi]], auch die Problematik der verschiedenen sozialen Schichten aus denen die Kinder kamen. Er versuchte deshalb, die offensichtlichen Unterschiede der Kleidung durch eine Uniform auszugleichen, so dass man nicht sah, wer der Sohn des Bankdirektors und wer der Sohn des Hilfsarbeiters war. Als Pfadfinder sollen alle Menschen gleich behandelt werden. Egal wie sie aussehen, wie alt sie sind oder aus welcher sozialen Schicht sie stammen.
Die Konsequenz daraus war ein funktionales Hemd, das alle Pfadfinder tragen sollten, und es so unmöglich machen würde, soziale Unterschiede zu sehen. Daneben soll durch die Kluft die Einheit der Pfadfinder nach aussen kenntlich gemacht, und die innere Gemeinschaft gestärkt werden.


=== '''Individualität''' ===
In allen Pfadfinderabteilungen ist die Verwendung eines einheitlichen Hemds, auf dem Aufnäher für Ränge, erreichte Stufen oder teilgenommene Grossveranstaltungen und Fahrten aufgenäht werden. In der Schweiz sind Linol oder Siebaufdrucke ebenfalls ein oft gesehenes Ausdrucksmittel für den Besuch von Kursen und Lager. Weit verbreitet ist die zusätzliche Verwendung eines Halstuchs. In verschiedenen Verbänden wird die Kluft ergänzt durch Gürtel, T-Sihrt, Jacke und Hose.
In allen Pfadfinderabteilungen ist die Verwendung eines einheitlichen Hemds, auf dem Aufnäher für Ränge, erreichte Stufen oder teilgenommene Grossveranstaltungen und Fahrten aufgenäht werden. In der Schweiz sind Linol oder Siebaufdrucke ebenfalls ein oft gesehenes Ausdrucksmittel für den Besuch von Kursen und Lager. Weit verbreitet ist die zusätzliche Verwendung eines Halstuchs. In verschiedenen Verbänden wird die Kluft ergänzt durch Gürtel, T-Sihrt, Jacke und Hose.
Unterschiede finden sich vor allem in der Farbwahl von Hemd und Halstuch, und in der Symbolik der Abzeichen bzw. Altersstufen. Khaki als Hemdfarbe ist nicht mehr die typische Kluftfarbe, viele Pfadfinderschaften wechseln teilweise die Farbe der Uniform oder des Halstuchs auch je nach Stufe oder Rang des Pfadfinders.  
Unterschiede finden sich vor allem in der Farbwahl von Hemd und Halstuch, und in der Symbolik der Abzeichen bzw. Altersstufen. Khaki als Hemdfarbe ist nicht mehr die typische Kluftfarbe, viele Pfadfinderschaften wechseln teilweise die Farbe der Uniform oder des Halstuchs auch je nach Stufe oder Rang des Pfadfinders.  
Die Einheit zwischen den Pfadfindern wird auch durch einen regen Tauschhandel gelebt: In Jamborees und anderen Grossveranstaltungen werden geschlossene Freundschaften durch den Austausch von Halstüchern oder Aufnähern und Abzeichen besiegelt, die so ein wertvolles Erinnerungsstück werden. Als Erinnerungsstücke sind sie deshalb auch nicht Bestandteil der eigenen Kluft. Heute werden diese Erinnerungsstücke jedoch oft auch auf der eigenen Kluft getragen. Die Individualisierung des eigenen Hemds wird von Jahr zu Jahr differenzierter. Immer neue und originellere Andenken kommen dazu und finden ihren Platz auf der Uniform.  
Die Einheit zwischen den Pfadfindern wird auch durch einen regen Tauschhandel gelebt: In Jamborees und anderen Grossveranstaltungen werden geschlossene Freundschaften durch den Austausch von Halstüchern oder Aufnähern und Abzeichen besiegelt, die so ein wertvolles Erinnerungsstück werden. Als Erinnerungsstücke sind sie deshalb auch nicht Bestandteil der eigenen Kluft. Heute werden diese Erinnerungsstücke jedoch oft auch auf der eigenen Kluft getragen. Die Individualisierung des eigenen Hemds wird von Jahr zu Jahr differenzierter. Immer neue und originellere Andenken kommen dazu und finden ihren Platz auf der Uniform.


Die Pfadfinderuniform soll einerseits ein Zugehörigkeitsgefühl zu einer Gruppe stärken, gegen Aussen tritt die Gruppe als Gemeinschaft auf.  
Diese Individualisierung ist OK, bildet sich doch die Erfahrung des Pfadis ab. Sie widerspricht nicht dem ursprüngliche Gedanken der Uniform als "Gleichmacher". Auf eine militärische "Einheitlichkeit" sollte unbedingt verzichtet werden.
Die individuellen Kleinigkeiten werden oftmals von Aussenstehenden übersehen. Die Uniform zeigt jedoch klar, dass jemand zu der Gruppe der Pfadfinder gehört.
Die Pfadfinder aus der ganzen Welt sind sehr unterschiedlich gekleidet, jede Gruppe hat individuelle Merkmale. Farben und Formen sind sehr unterschiedlich. Dies wird an Grossanlässen wie den Jamborees sehr deutlich. Trotzdem erkennt man, dass aller der Pfadfinderbewegung angehören.


Die Pfadfinderuniform ist Kommunikation gegen Aussen und will klar sagen: „Wir sind alle gleich“. Trotzdem lässt der heutige Umgang mit der Pfadfinderbekleidung deutlich die gesellschaftlichen Veränderungen erkennen. Durch die starke individuelle Ausgestaltung der einzelnen Hemden durch jedes Individuum selbst, werden die unterschiedlichen Identitäten aussagekräftig unterstrichen.
Verzichtet werde sollte auf eine Individualisierung durch teure Statussymbole. In der Pfadi zählt das Individuum und nicht der gekaufte Status.  
Wenn Menschen, ein ausgesuchtes Stück Mode tragen wie in diesem speziellen Fall das Pfadfinderhemd, verleihen sie ihrer Individualität und Identität Ausdruck. Über ihre Kleidung zeigen sie wer sie sind oder sein wollen.


[[Kategorie:Uniform|:Uniform]]
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[[nl:Uniform]]
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Aktuelle Version vom 26. März 2023, 14:28 Uhr

Das Pfadihemd ist eigentlich die typische Pfadikleidung. Was alles als Uniformbestandteil getragen wird, ist von Einheit zu Einheit und von Anlass zu Anlass unterschiedlich.

Zur Uniform können gehören

Sinn und Zweck der Uniform

Jeder Fussballclub hat das eigene Fussballtenu - wieso soll die Pfadi das nicht auch haben? Warum soll die Pfadi nicht gegen aussen als solche erkennbar sein?

Ursprung, ursprüngliche Zweck

In ihren Ursprüngen ist die Pfadiuniform von der Kleidung britischer Armeeaufklärer (Scouts) in der Zeit der Burenkriege abgeleitet. Diese Militäruniform bestand aus Hut, warmem Hemd und strapazierfähiger Hose.

Aus dieser Zeit stammt auch die Hemdfarbe der Pfadistufe in der Schweiz.

Die Pfadibewegung war von Beginn weg klassenübergreifend gedacht. Um die Unterschiede der sozialen Schichten zu verwischen, wurde von BiPi eine einheitliche Uniform eingeführt. Man sollte nicht mehr erkennen können, wer der Sohn des Bankdirektors und wer der Sohn des Hilfsarbeiters war. Als Pfadfinder sollen alle Menschen gleich behandelt werden. Egal wie sie aussehen, wie alt sie sind oder aus welcher sozialen Schicht sie stammen. Daneben soll durch die Kluft die Einheit der Pfadfinder nach aussen kenntlich gemacht, und die innere Gemeinschaft gestärkt werden.

Individualität

In allen Pfadfinderabteilungen ist die Verwendung eines einheitlichen Hemds, auf dem Aufnäher für Ränge, erreichte Stufen oder teilgenommene Grossveranstaltungen und Fahrten aufgenäht werden. In der Schweiz sind Linol oder Siebaufdrucke ebenfalls ein oft gesehenes Ausdrucksmittel für den Besuch von Kursen und Lager. Weit verbreitet ist die zusätzliche Verwendung eines Halstuchs. In verschiedenen Verbänden wird die Kluft ergänzt durch Gürtel, T-Sihrt, Jacke und Hose. Unterschiede finden sich vor allem in der Farbwahl von Hemd und Halstuch, und in der Symbolik der Abzeichen bzw. Altersstufen. Khaki als Hemdfarbe ist nicht mehr die typische Kluftfarbe, viele Pfadfinderschaften wechseln teilweise die Farbe der Uniform oder des Halstuchs auch je nach Stufe oder Rang des Pfadfinders. Die Einheit zwischen den Pfadfindern wird auch durch einen regen Tauschhandel gelebt: In Jamborees und anderen Grossveranstaltungen werden geschlossene Freundschaften durch den Austausch von Halstüchern oder Aufnähern und Abzeichen besiegelt, die so ein wertvolles Erinnerungsstück werden. Als Erinnerungsstücke sind sie deshalb auch nicht Bestandteil der eigenen Kluft. Heute werden diese Erinnerungsstücke jedoch oft auch auf der eigenen Kluft getragen. Die Individualisierung des eigenen Hemds wird von Jahr zu Jahr differenzierter. Immer neue und originellere Andenken kommen dazu und finden ihren Platz auf der Uniform.

Diese Individualisierung ist OK, bildet sich doch die Erfahrung des Pfadis ab. Sie widerspricht nicht dem ursprüngliche Gedanken der Uniform als "Gleichmacher". Auf eine militärische "Einheitlichkeit" sollte unbedingt verzichtet werden.

Verzichtet werde sollte auf eine Individualisierung durch teure Statussymbole. In der Pfadi zählt das Individuum und nicht der gekaufte Status.