Schwarzzelt

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Ein Schwarzzelt ist eine Zeltform, die aus speziellen schwarzen Baumwollplanen gebaut werden. Da sich diese auf unterschiedliche weisen miteinander Verbinden lassen sind eine Grosszahl verschiedener Zelte möglich.

Geschichte

Die Schwarzzelte stammen ursprünglich von der Bündischen Jugend. Diese entdeckten sie Ende der 1930er Jahre auf ihren Fahrten nach Finnland bei den Samen, einem Nomadenvolk die in Zelten wohnen. Nachdem die Schwarzzelte als Zeichen der Bündischen Jugend von der Hitlerjugend verboten wurden, sind sie seit dem 2ten Weltkrieg bei fast allen Jugendbewegungen in Deutschland weit verbreitet. Ausserhalb Deutschlands sind sie jedoch grossteils unbekannt.

Aufbau

Eine Schwarzzeltplane besteht aus einem in der Regel schwarzen Baumwollstoff. Heute können auch alle anderen Farben geliefert werden, diese sind jedoch nicht verbreitet. Die Planen könne je nach Einsatzzweck Trapez-, Rechteck- und Quadratförmig sein. Sie werden über ein System von Ösen miteinander verbunden (ähnlich wie die Schweizer Blachen).

Neben den Planen benötigt ein Schwarzzelt nur Materialien, die sich in der Natur finden lassen (Pflöcke, Balken). Deshalb werden sie gerne als Wanderzelte verwendet, da man kein Gestänge herumschleppen muss.

Zeltformen

Da die verschiedenen Planen auf unterschiedliche Weise verbunden werden können, können mit ihnen Zelte in allen Grössen und Formen gebaut werden. Grundsätzlich unterscheidet man die Jurte und die Kohte

Kohte

Hochkothe aus Baden-Würtenberg

Eine Kohte wir ausschliesslich aus Trapezplanen gebaut. Für eine Normale Kohte werden 4 Planen an den Seiten zusammengenommen, und in der Mitte mit einem Holzkreuz fixiert. Das Holzkreuz wird nun an einem Mast oder an einer Scheere aufgehängt. Die Kohte wir dann an allen Ecken abgespannt.

Die entstehende Konstruktion ist etwa 2m hoch und hat einen Durchmesser von etwa 4m. So können bis zu 6 Personen in einer Kohte Schlafen. Da die Kohte nach oben offen ist, kann man in ihr auch ein Feuer entfachen. Die Öffnung kann aber auch mit einer Abdeckplane geschlossen werden.

Es können auch kleinere Zelte aus einer und zwei oder grössere Zelte aus mehr 4 Planen gebaut werden.

Jurte

Jurten im Winter

Eine Jurte besteht aus 6 Trapezplanen, die zu einer grossen (fast kreisförmigen) Dachplane zusammengesetzt werden. Es gibt jedoch auch Dachplanen an einem Stück. An die Dachplanen werden dann wiederum 6 Quadrat- oder Rechtecksplanen gehängt die die Seitenwände bilden. Damit Licht in das Zelt gelangt, ist es eine Gute Idee mindestens eine transparente Fensterplane zu verwenden.Für besonders hohe Jurten können auch zwei schichten Seitenplanen angebracht werden.

Das Dach ist wie bei der Kohte offen, und das Zelt wird durch die Holzkreuz in der Dachöffnung an einem Mast oder Dreibein Hochgezogen. Das Dach wird dann aussen mit Masten abgestürzt. Eine Jurte ist viel grösser als eine Kohte, benötigt aber auch viel mehr Material.

Durch Verlängerung des Daches mit Theaterplanen kann grössere, ovale Jurten erschaffen. Diese können dann wiederum mit anderen Jurten verbunden werden, sodass ganze Jurtenburgen entstehen.


Verwendung

Schwarzzelte könne als Wanderzelte, als Schlafzelte und als Aufenthaltszelte genutzt werden. Je nach Verwendung kann auch ein Boden in das Zelt integriert werden. Gegenüber den Weisszelten (so nennen die Schwarzzeltler fertig Konstruierte Zelte aus meist hellem Stoff) haben Schwarzzelte verschiedene Vorteile

  1. Der Sachwarze Stoff sorgt für Wärme am Abend und am Morgen
  2. Man wird nicht von der Sonne geweckt
  3. Im Dunkeln sind die Zelte kaum zu sehen
  4. Im Zelt kann gefeuert werden
  5. Die Zelte können unterschiedlich Kombiniert werden

siehe Auch


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Ausrüstung und Material