Robert Baden-Powell: Unterschied zwischen den Versionen

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Er wurde 1871 nach Indien versetzt, wo er in seiner Freizeit in den Dschungel schlich und die wilden Tiere beobachtete. Auch organisierte er Theateraufführungen innerhalb der Garnison, machte erste Erfahrungen mit Jugendgruppen und erkannte bereits früh die Fehler der britischen Kolonialherrschaft, welche die Inder, wie unterwickelte Briten und nicht wie Menschen mit einer anderen, aber großen Kultur behandelte. Auch unternahm er wieder, nachdem er privat Hindi gelernt hatte, Streifzüge in die Armenviertel. Hier entwickelte er auch das berühmte "System der kleinen Gruppen": Er fasste die Soldaten in Gruppen von 5-8 Mann zusammen, diese wählten dann einen Patrouillenleiter aus ihren Reihen, so förderte er Verantwortungsbewußtsein und eigenständiges Denken der Soldaten. 1880 wurde ihm befohlen, das Schlachtfeld von Maiwand, Schauplatz einer fürchterlichen Niederlage der Briten im Krieg gegen die Afghanen, zu kartographieren. An diesem grausamen Ort mit seinen halbskelettierten Menschen und Pferden, den Hyänen, ... kamen ihm die ersten großen Zweifel am Sinn von Kriegen. Wegen seiner Fähigkeiten im Spurenlesen, die er in zahlreichen Fällen unter Beweis gestellt hatte, wurde er beauftragt, die Spurenleser (Scouts) auszubilden.
Er wurde 1871 nach Indien versetzt, wo er in seiner Freizeit in den Dschungel schlich und die wilden Tiere beobachtete. Auch organisierte er Theateraufführungen innerhalb der Garnison, machte erste Erfahrungen mit Jugendgruppen und erkannte bereits früh die Fehler der britischen Kolonialherrschaft, welche die Inder, wie unterwickelte Briten und nicht wie Menschen mit einer anderen, aber großen Kultur behandelte. Auch unternahm er wieder, nachdem er privat Hindi gelernt hatte, Streifzüge in die Armenviertel. Hier entwickelte er auch das berühmte "System der kleinen Gruppen": Er fasste die Soldaten in Gruppen von 5-8 Mann zusammen, diese wählten dann einen Patrouillenleiter aus ihren Reihen, so förderte er Verantwortungsbewußtsein und eigenständiges Denken der Soldaten. 1880 wurde ihm befohlen, das Schlachtfeld von Maiwand, Schauplatz einer fürchterlichen Niederlage der Briten im Krieg gegen die Afghanen, zu kartographieren. An diesem grausamen Ort mit seinen halbskelettierten Menschen und Pferden, den Hyänen, ... kamen ihm die ersten großen Zweifel am Sinn von Kriegen. Wegen seiner Fähigkeiten im Spurenlesen, die er in zahlreichen Fällen unter Beweis gestellt hatte, wurde er beauftragt, die Spurenleser (Scouts) auszubilden.


== Afrika ==
I'll try to put this to good use immdeitaley.
 
Aufgund der explosiven Situation in Südafrika wurde er mit seinem Regiment, den 13. Husaren, dorthin versetzt. Er war auch hier durch sein in Indien verfasstes Buch "Nachrichtendienst und Kundschafterwesen" bereits eine Berühmtheit. Sein erster Auftrag war, als Reporter verkleidet, die Drakensberge, eine schier unüberwindbare natürliche Grenze zu den Burenstaaten, zu erkunden.
 
Er besuchte Zulus und auch Buren in Ihren Siedlungen und kehrte mit hervorragenden Karten und der Hoffnung auf eine friedliche Lösung zurück. 1885 wurde er, da sich die Lage beruhigt hatte, zusammen mit seinem Regiment nach England versetzt, doch las man bald wieder beunruhigende Nachrichten über Südafrika. Ein Zuluhäuptling namens Dinizulu sammelte in einem Geheimbund, der inzwischen ca. 16.000 Zulus umfasste, immer mehr Leute und führte sie in einen Zweifrontenkrieg gegen Briten und Buren. Da Briten und Buren die Zulus abwehren mussten, hatten Goldgräber, Sklavenhändler, ... freie Hand. Dies versetzte die Region noch weiter in Unruhe. Hier sollte erwähnt werden, dass auch 2.000 Zulus auf englischer Seite mitkämpften, diese hatten den Schotten John Dunn zu ihrem Häuptling gewählt.
 
Aufgrund seiner guten Ortskenntnisse und, wie damals vor allem Neider behaupteten, vielleicht auch weil sein Onkel Oberbefehlshaber war, wurde B.P. als Adjutant im Range eines Hauptmanns wieder nach Afrika versetzt. Dort fordete er als erstes, nach einem erschütternden Erlebnis, mit Erfolg die Ausbildung von Soldaten in Erster Hilfe. Er machte sich sofort auf die Suche nach Dinizulu, den er in seinem Versteck fand und den er dann zusammen mit nur einem Gefährten daraus vertrieb. Kurz darauf wurde Dinizulu gefasst und B.P. vorzeitig zum Major befördert. Dinizulus Anhänger schlossen nach ihrer Festnahme ohne weiteren Widerstand Frieden mit den Briten.
 
Danach verbrachte er ein Jahr als Soldat auf Malta und zwei Jahre als Geheimagent mit dem Zeichnen von Befestigungsanlagen, ... auf dem Balkan, dann wurde er auf persönlichen Wunsch nach England zurückversetzt. 1895 wurde er aufgrund eines Bürgerkrieges im Volk der Ashanti wieder nach Afrika versetzt, diesen löste er, indem er König Pempreh, einen blutrünstigen Diktator, der erst 15 Jahre alt war, gefangensetzte. Dieser wandelte sich in der Gefangenschaft völlig und wurde 1919 Gründungsmitglied der Pfadfinder in Ghana. Kaum war Baden-Powell nach England zurückgekehrt, musste er schon wieder nach Afrika.
 
Im sogenannten Matabele-Land, nördlich von Transvaal, war eine Revolte der Einheimischen ausgebrochen und rasch waren die weit verstreut lebenden Briten entweder getötet worden oder in die Provinzhauptstadt Bulawayo geflohen, doch auch dieser drohte nun ein Angriff durch schätzungsweise 10.000 Matabele-Krieger, die sich in den umliegenden Bergen verschanzt hatten. Baden-Powell stellte sich gegen eine militärische Lösung, die ein Blutbad angerichtet hätte, und nahm den Anführer des Aufstandes, einen Medizinmann namens Uwini, der glaubte, aufgrund der Einwirkung eines Gottes unsterblich zu sein und alle Weißen töten zu müssen, gefangen. Hier erhielt er auch von den Matabele seinen Spitznamen: ''Impeesa (Der Wolf, der nie schläft)''. Da die Einheimischen an Uwinis Unsterblichkeit glaubten, setzten sie jedoch ihren Widerstand fort, erst als B.P. Uwini töten ließ, endete der Widerstand. Diese Entscheidung war nach B.P.'s eigener Aussage "eine der schwierigsten seines Lebens".
 
Am 14. Juni 1889 war B.P. wieder in Afrika: Der Burenkrieg war ausgebrochen. Schon zu Beginn des Krieges versuchten die Buren den inzwischen überall bekannten Baden-Powell gefangen zu nehmen, doch immer entkam er ihnen, manchmal in letzter Sekunde. Durch geschickte Täuschungsmanöver gelang es ihm, die Stadt Mafeking 217 Tage lang mit 700 Soldaten gegen 9.000 Buren zu halten, bis die Stadt entsetzt wurde. Hierbei wurden die Jungen der Stadt als Meldegänger und Spione eingesetzt, angeblich wurden hier seine Ideen für seine Bücher geboren. Durch diese Sache wurde er zum Kriegsheld in England, aber Baden-Powell empfand nur noch Verachtung für den Krieg und wehrte sich gegen diese Bezeichnung.
 
Durch die Gründung der S.A.C. (South African Constabulary), einer britisch-burischen Polizeitruppe, trug er viel zur wirklichen Befriedung des Landes bei. Zum Generalmajor befördert soll B.P. jetzt die gesamte britische Kavallerie nach dem Vorbild der S.A.C. organisieren und wird Generalinspekteur der Kavallerie.


== Pfadfinder ==
== Pfadfinder ==

Version vom 28. September 2011, 22:02 Uhr

Badenpowell.jpeg

Robert Stephenson Smyth Baden-Powell, 1. Baron Baden-Powell of Gilwell (* 22. Februar 1857 in London; † 8. Januar 1941 in Nyeri, Kenia), ist der Gründer der Pfadfinderbewegung.


Für seine Armeezeit und seine Verdienste danach, wurden ihm, neben der Ernennung zum Baron 1929, zahlreiche britische und internationale Ehrungen und Auszeichnungen verliehen, darunter der "Order of Merit" (OM), "Order of St Michael and St George" (GCMG), "Royal Victorian Order" (GCVO) und Order of the Bath (KCB).

Herkunft

Robert Stephenson Smyth Baden-Powell wurde als siebenter Sohn unter acht Söhnen und zehn Kindern geboren. Sein Vater hatte außerdem vier weitere Kinder aus einer früheren Ehe. Baden-Powell (Bi-Pi, so war sein Rufname bei den Pfadfindern)wurde von seiner Mutter aufgezogen, da sein Vater (Professor für Theologie und Geometrie an der Universität Oxford) starb, als er drei Jahre alt war. Sein Vorname setzt sich aus Namensteilen seiner Vorfahren Robert Stephenson, einem Eisenbahnpionier, und John Smyth, einem Kapitän zusammen.

Kindheit und Jugend

Der Großvater weckte im jungen Bi-Pi die Abenteuerlust, Freude und die Bewunderung an der Natur. So gingen sie oft durch Wälder und besuchten den Hyde Park. Bi-Pi zeichnete viele genaue Karten über den Hyde Park. Als sein Großvater starb machte Bi-Pi sehr viele Spaziergänge durch die Armenviertel seiner Heimatstadt und lernte so das Leid und das Elend dieser Menschen kennen. Schon damals kam er zu der Überzeugung, etwas daran ändern zu müssen. Der damals 8-jährige Bi-Pi erkannte, dass die Bewohner der Armenviertel sich hauptsächlich durch die Kleidung von den anderen unterschieden. Dies wollte er ändern und es war wohl einer der wichtigsten Gründe für die Entscheidung, die Pfadfinderkleidung einzuführen. Während seiner Schulzeit nutzte Bi-Pi jede freie Minute, um Spuren der Tiere zu suchen und den Wald kennenzulernen. In den Ferien ging er oft mit seinen Freunden zum Campieren. In der Ferienzeit ging er oft auf Fahrten und lernte dabei vieles, was er in seinem späteren Leben gut benutzen konnte. Bi-Pi war ausgezeichneter Schauspieler und musste bei allen Aufführungen der Schule dabei sein. Genauso nötig war er beim Fußball als Torhüter.

Sein Eintritt in die Charterhouse School mit 13 Jahren zeigte ihm eine große Bestätigung. Er lernte das Anschleichen in dem großen Schulpark, ohne von den Aufsichtsführenden Lehrern bemerkt zu werden. Er konnte ein Feuer machen, das nicht rauchte und deshalb seinen Aufenthaltsort nicht verriet. Bi-Pi war ein durchschnittlicher Schüler, nicht allzu sehr interessiert an dem, was die Schule ihm beibrachte. Er kam gut mit, ragte aber nirgends besonders hervor. Erstaunlich war es, dass er rechts- und linkshändig gleich gut zeichnen und schreiben konnte, eine Fähigkeit die er sich selbst beibrachte. Nach der Schule wollte er an die Universität in Oxford gehen. Er bestand aber die Aufnahmeprüfung nicht und durfte deshalb leider diese Schule nicht besuchen. Daraufhin meldete er sich bei der Militärakademie Sandhurst an.

Indien

Er wurde 1871 nach Indien versetzt, wo er in seiner Freizeit in den Dschungel schlich und die wilden Tiere beobachtete. Auch organisierte er Theateraufführungen innerhalb der Garnison, machte erste Erfahrungen mit Jugendgruppen und erkannte bereits früh die Fehler der britischen Kolonialherrschaft, welche die Inder, wie unterwickelte Briten und nicht wie Menschen mit einer anderen, aber großen Kultur behandelte. Auch unternahm er wieder, nachdem er privat Hindi gelernt hatte, Streifzüge in die Armenviertel. Hier entwickelte er auch das berühmte "System der kleinen Gruppen": Er fasste die Soldaten in Gruppen von 5-8 Mann zusammen, diese wählten dann einen Patrouillenleiter aus ihren Reihen, so förderte er Verantwortungsbewußtsein und eigenständiges Denken der Soldaten. 1880 wurde ihm befohlen, das Schlachtfeld von Maiwand, Schauplatz einer fürchterlichen Niederlage der Briten im Krieg gegen die Afghanen, zu kartographieren. An diesem grausamen Ort mit seinen halbskelettierten Menschen und Pferden, den Hyänen, ... kamen ihm die ersten großen Zweifel am Sinn von Kriegen. Wegen seiner Fähigkeiten im Spurenlesen, die er in zahlreichen Fällen unter Beweis gestellt hatte, wurde er beauftragt, die Spurenleser (Scouts) auszubilden.

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Pfadfinder

Am 7. Mai 1901 geht Baden-Powell offiziell in Pension. Er startet seinen eigenen Krieg. Den Krieg gegen den Krieg.

Erst 1907 findet er genug Zeit seine langgehegte Idee einer Jugendpfadfindertruppe umzusetzen und veranstaltet mit 22 Jungen aller sozialen Schichten auf Brownsea Island (Grossbritannien) das erste Jugendzeltlager. Er teilte die Jugendlichen in sogenannte Patrouillen ein.

1909 erschien sein Buch "Scouting for Boys", das als eines der bedeutendsten pädagogischen Werke des 20. Jahrhunderts gilt. Hier formuliert er erstmals den Lehrgrundsatz Learning by doing (Lernen durch Tun).

1909 übernahm König Eduard VII. das Patronat über die Pfadfinder, in Chile wird die erste Pfadfindergruppe außerhalb Englands gegründet und es gibt die ersten Pfadfinderinnen.

Am 30. Oktober 1912 heiratete er Olave, die er auf einer Weltreise kennenlernte. Es folgt eine weiterer Ausbau der Pfadfinderbewegung.

1920 findet das erste Jamboree (Weltpfadfindertreffen) in London statt, 8.000 Pfadfinder nehmen teil.

1929 sollten es schon 50.000 sein.

Am 8. Januar 1941 stirbt Baden-Powell im Alter von fast 84 Jahren in Nyeri/Kenia. In seinem letzten Brief hinterliess er der Pfadfinderbewegung ihre bis heute wichtigsten Sätze:

  • "Versucht, die Welt ein bisschen besser zurückzulassen als Ihr sie vorgefunden habt."
  • "Der wahre Weg, um Glücklichkeit zu erlangen besteht darin, andere Menschen glücklich zu machen."

siehe auch

Weblinks

bipi.ch

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(siehe auch: Kategorie Pfadibewegung)

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