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Karabiner: Unterschied zwischen den Versionen

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=== Normalkarabiner ===
=== Normalkarabiner ===
[[Bild:Normalkarabiner.jpg|thumb|Normalkarabiner 22 kN]]
[[Bild:Normalkarabiner.jpg|thumb|Normalkarabiner 22 kN]]
Karabiner ohne Verschlusssicherung werden meist als Normalkarabiner bezeichnet. Diese können dort verwendet werden, wo dem Karabiner keine alleinige sicherheitskritische Bedeutung zukommt – er wird daher auch ''Materialkarabiner'' genannt – oder wo die Möglichkeit, den Karabiner schnell öffnen und schließen zu können, einen größeren Sicherheitsgewinn bedeutet als der Sicherheitsverlust durch eine fehlende Verschlusssicherung – beispielsweise bei der [[Express|Expressschlinge]]. Als Ersatz für einen Verschlusskarabiner können auch zwei Normalkarabiner gegenläufig eingesetzt werden (ein Schnapper links, der andere rechts).
Karabiner ohne Verschlusssicherung werden meist als Normalkarabiner bezeichnet. Diese können dort verwendet werden, wo dem Karabiner keine alleinige sicherheitskritische Bedeutung zukommt – er wird daher auch ''Materialkarabiner'' genannt – oder wo die Möglichkeit, den Karabiner schnell öffnen und schließen zu können, einen größeren Sicherheitsgewinn bedeutet als der Sicherheitsverlust durch eine fehlende Verschlusssicherung – beispielsweise bei der [[Expressset|Expressschlinge]]. Als Ersatz für einen Verschlusskarabiner können auch zwei Normalkarabiner gegenläufig eingesetzt werden (ein Schnapper links, der andere rechts).


Normalkarabiner werden neben der Variante mit massivem Schnapper auch mit so genanntem Drahtschnapper produziert, die bei gleicher Bruchlast den Vorteil haben, dass hier kein ''Whip-lash-effect'' stattfindet: Wenn ein konventioneller Karabiner mit massivem Schnapper mit dem Rücken (der ''schnapperabgewandten'' Seite) schwungvoll gegen den Fels schlägt (z.B. bei einem Sturz), öffnet sich der Schnapper kurzzeitig auf Grund der Massen trägheit. Wird der Karabiner in dem Moment belastet, in dem er offen steht, kann nur der Karabinerrücken die auftretende Kraft aufnehmen (so genannte Schnapper-offen-Belastung); im Allgemeinen betragen aber die Bruchlastwerte bei offenem Schnapper weniger als die Hälfte des Wertes bei geschlossenem Schnapper (bei den meisten Karabinern 9–10 kN offen im Vergleich zu mehr als 22 kN geschlossen), was bei entsprechender Sturzhöhe zum Bruch des Karabiners führen kann. Die Masse des Drahtschnappers ist dagegen bei gleicher Festigkeit wesentlich geringer, was dazu führt, dass sich der Schnapper nur minimal öffnet und die Zeitspanne reduziert wird, in der eine Schnapper-offen-Belastung eintreten kann.
Normalkarabiner werden neben der Variante mit massivem Schnapper auch mit so genanntem Drahtschnapper produziert, die bei gleicher Bruchlast den Vorteil haben, dass hier kein ''Whip-lash-effect'' stattfindet: Wenn ein konventioneller Karabiner mit massivem Schnapper mit dem Rücken (der ''schnapperabgewandten'' Seite) schwungvoll gegen den Fels schlägt (z.B. bei einem Sturz), öffnet sich der Schnapper kurzzeitig auf Grund der Massen trägheit. Wird der Karabiner in dem Moment belastet, in dem er offen steht, kann nur der Karabinerrücken die auftretende Kraft aufnehmen (so genannte Schnapper-offen-Belastung); im Allgemeinen betragen aber die Bruchlastwerte bei offenem Schnapper weniger als die Hälfte des Wertes bei geschlossenem Schnapper (bei den meisten Karabinern 9–10 kN offen im Vergleich zu mehr als 22 kN geschlossen), was bei entsprechender Sturzhöhe zum Bruch des Karabiners führen kann. Die Masse des Drahtschnappers ist dagegen bei gleicher Festigkeit wesentlich geringer, was dazu führt, dass sich der Schnapper nur minimal öffnet und die Zeitspanne reduziert wird, in der eine Schnapper-offen-Belastung eintreten kann.
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