Eiche

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Vorlage:Begriffsklärungshinweis

Eichen
Stiel-Eiche (Quercus robur), Illustration
Vorlage:Taxonomy
Vorlage:Divisio: Bedecktsamer (Magnoliophyta)
Vorlage:Classis: Dreifurchenpollen-Zweikeimblättrige
(Rosopsida)
Vorlage:Subclassis: Rosenähnliche (Rosidae)
Vorlage:Ordo: Buchenartige (Fagales)
Vorlage:Familia: Buchengewächse (Fagaceae)
Vorlage:Genus: Eichen
Wissenschaftlicher Name
Quercus
L. 1753
Datei:Eiche am Wegesrand.jpg
Eiche am Wegesrand
Datei:Dendrochronologie.jpg
Balkenprobe aus dem Rathaus von Gödenroth (Eichenholz)
Datei:Zwei Eicheln.jpg
Frucht einer Eiche (Eichel)
Datei:Eicheln am Baum.jpg
Eichenlaub und Früchte
Datei:Zweig Eiche.jpg
Zweig einer Eiche im Querschnitt
Datei:Noebdenitz Eiche01.jpg
1000jährige Eiche in Nöbdenitz im Altenburger Land, Thüringen

Die Eichen (Quercus) sind eine Vorlage:Genus von Laubgehölzen aus der Vorlage:Familia der Buchengewächse (Fagaceae). Der deutsche Name ist mit dem lateinischen esca = Speise verwandt, was darauf hinweist, dass die Früchte des Baumes früher große Bedeutung für die Schweinehaltung hatten.

Die Gattung umfasst etwa 600 Arten, davon 450 in der Vorlage:Subgenus Quercus und 150 in der Untergattung Cyclobalanopsis. Bei dem römischen Autor Quintus Ennius (* 239 v. Chr.; † 169 v. Chr.) findet sich der früheste literarische Beleg für den lateinischen Namen des Baums, 'quercus'.


Beschreibung

Eichen sind sommergrüne oder immergrüne Bäume oder seltener Sträucher. Sie sind insbesondere an ihrer Frucht, der Eichel, zu erkennen und in den einzelnen Arten zu unterscheiden. Bei der Eichel handelt es sich um eine Nussfrucht. Die Früchte sind von einem Fruchtbecher eingeschlossen, den man Cupula nennt. Die Blätter sind wechselständig, zumeist am Rand gebuchtet, seltener ganzrandig oder gezähnt. Die Nebenblätter fallen früh ab. Eichen sind einhäusig getrenntgeschlechtig (monözisch). Die Blüten sind sehr einfach gebaut, wie das bei windbestäubten (anemophilen) Taxa häufig der Fall ist. Die männlichen Blüten sind in hängenden Blütenständen (Kätzchen) zusammengefasst.

Schon von alters her ist den Menschen aufgefallen, dass Eichen eine ungewöhnliche Vielfalt von Insekten beherbergen (bis zu 1000 Arten in einer Krone). Die Spezialisierung zahlreicher Insekten auf diese Bäume gilt als ein Zeichen des hohen entwicklungsgeschichtlichen Alters (Coevolution).

Verbreitung

Ein Schwerpunkt der Artenvielfalt ist Nordamerika. In Deutschland sind die Eichen mit einem Anteil von 9 Prozent des Bestandes im Flach- und Hügelland nach den Buchen die verbreitetste Laubbaum-Gattung. Noch höhere Anteile an den Beständen in einigen Wäldern nahe der Küste etwa im Lübecker Stadtwald sind noch immer auf die Bedeutung der Eiche für den Schiffbau im Mittelalter zurückzuführen. In Deutschland kommt die Eiche vor allem in Mischwäldern vor. Größere Eichenwälder sind selten.

Krankheiten, Schädlinge

Siehe auch: Eichenkrankheiten

Systematik

Die Gattung wird in die Vorlage:Subgenusen Quercus (die wiederum in Sektionen, u.a. Weißeichen, Zerreichen und Roteichen gegliedert ist) und Cyclobalanopsis unterteilt (Arten-Auswahl):

Untergattung Quercus

Untergattung Cyclobalanopsis

Informationen zu einzelnen Arten

Die in Mitteleuropa heimischen Stiel- und Trauben-Eichen sind typische Vertreter der Weißeichen, wobei diese beiden Arten in weiten Bereichen gemeinsam vorkommen und zur Bastardisierung neigen, daher häufig nicht eindeutig zu differenzieren sind. Sie haben Blätter mit abgerundetem Rand. Sie sind sogenannte Lichtbaumarten, d.h. sie benötigen im Wachstum mehr Licht als etwa die Rotbuche und bilden selbst offene, lichte Kronen. Die Nutzung von Wäldern zur Waldweide (Hutewald) hat deshalb die Ausbildung von Eichenwäldern gefördert, weil die weidenden Tiere den Nachwuchs der Rotbuchen gehemmt haben. Das verkernende Holz der Weißeichen ist sehr dauerhaft und wurde viel im Schiffbau verwendet. Die heimischen Arten bieten etwa 350 Insektenarten einen Lebensraum.

Die ursprünglich im östlichen Nordamerika heimische Rot-Eiche wird erst seit ca. 100 Jahren in Mitteleuropa angebaut. Man findet die Rot-Eiche in Mitteleuropa in Parks und Botanischen Gärten, seltener werden sie in Forsten angebaut.

Roteichen zeichnen sich durch spitze Blätter aus, sowie durch Eicheln, die innerhalb von zwei Jahren reifen. Das Holz der Roteichen ist aufgrund von Porengängen nicht wasserdicht, und daher weniger wertvoll als das der Weißeichen. Es wird aufgrund der lebhaften Maserung vielfach für Möbel verwendet.

Mooreiche

Eine Besonderheit stellt die Mooreiche dar. Dabei handelt es sich nicht um eine Baumart, sondern um Eichenstämme, die über Jahrhunderte in Mooren, Sümpfen oder in Flussufern gelegen hatten und ausgegraben wurden. Die Gerbsäure des Eichenholzes verbindet sich mit den Eisensalzen des Wassers, wodurch das Holz sehr hart wird und sich stark verfärbt. Die Verfärbung kann sehr unregelmäßig sein und variiert von hellgrau über dunkelgelb, dunkelbraun, blaugrau bis tiefschwarz. Diese subfossilen Eichen können 600 bis 8500 Jahre alt sein.

Kulturelles

Religion

In den alten Religionen, Mythen und Sagen war die Eiche ein heiliger Baum. Häufig wurde sie mit blitztragenden Göttern oder Götterfürsten in Verbindung gebracht.

  • Israel: So warnt in der Bibel der Prophet Jesaja im 8. Jh. v. Chr. die Israeliten: „Ihr liebt eure heiligen Eichen und umgebt sie liebevoll mit Hecken. Von den Götzen, die ihr dort verehrt, erwartet ihr neue Lebenskraft. Es wird eine bittere Enttäuschung für euch werden!“, Jes 1,29
  • antikes Griechenland: dem Zeus geweiht bei den Griechen (Eichenorakel von Dodona)
  • Rom: dem Jupiter geweiht bei den Römern,
  • Kelten: Dem Himmelsherrscher und Wettergott Taranis gewidmet. Durch den römischen Geschichtsschreiber Plinius d. Ä. ist überliefert worden, dass die Kelten ohne Eichenlaub gar keine kultischen Handlungen vollzogen. Die sakrale Bedeutung der Eichen für die Kelten ist auch daran zu erkennen, dass das keltische Wort Druide für Priester von duir abgeleitet ist, was Eiche bedeutet. Auch die Wörter Türe und Tor haben ihren Ursprung im keltischen duir. Wer widerrechtlich einen Eichhain fällte, der war dem Tode geweiht.
  • Germanen: dem Gewittergott Donar (= Thor) geweiht bei den Germanen. Die Sachsen beteten die Irminsul an. Es wird vermutet, dass es sich dabei um eine hohle Eiche handelte. Der heilige Bonifatius (Apostel der Deutschen) fällte die Donareiche bei Geismar im Jahr 723, um den zu bekehrenden Heiden zu beweisen, dass ihr Gott ein ohnmächtiges Wesen sei, das nicht einmal seinen Baum schützen könne.

Recht

  • Wegen der religiösen Bedeutung wurde unter den Eichen (wie auch unter Linden) Gericht gehalten (Gerichtsbäume, zum Beispiel Femeiche).

Symbolik

Datei:Wappen Kirchardt.png
Eichen und Eicheln werden auch oft in Wappen verwendet. Hier das Gemeindewappen von Kirchardt.
Datei:De 5cents.jpg
Eichenzweig - Rückseite der deutschen 1, 2 und 5 Cent-Münzen
  • Symbol für die Ewigkeit (ein Eichenleben überdauert 30 Generationen)
  • „Eichenbaum“
    • Deutschland: seit dem 18. Jahrhundert typischer deutscher Wappenbaum; insbesondere von Klopstock beförderter deutscher Nationalbaum
    • England
    • USA
  • „Doppeleiche“
    • Symbol für die Einheit Schleswig-Holsteins. In vielen Dörfern des Landes wurden um 1900 Doppeleichen, d. h. zweistämmige Eichen, gepflanzt. Im Schleswig-Holstein-Lied heißt es: Teures Land, du Doppeleiche, unter einer Krone Dach.
Schulterstücke der Stabsoffiziere und Generale der deutschen und vieler anderer Armeen.
Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes
  • „Eicheln“
  • „Eichenkranz“
    • Bürgerkrone im alten Rom
    • Parteiabzeichen der NSDAP; der Adler als Hoheitszeichen hielt einen Eichenkranz in den Fängen
    • Finnischer Orden des Freiheitskreuzes

Lieder

  • Auch im deutschen Liedgut kommt der Eiche eine herausragende Bedeutung bei, wie z.B. beim Niedersachsenlied: „(...) Fest wie uns´re Eichen halten allezeit wir stand, wenn Stürme brausen über´s deutsche Vaterland.“

Sonstiges

  • Der Volksmund legt nahe, dass Eichen häufiger als andere Bäume vom Blitz getroffen werden („Eichen sollst du weichen, Buchen sollst du suchen“). Diese Aussage ist unwahr, vergleiche auch den Artikel über Blitze, Abschnitt „Verhalten bei Gewittern“.
  • Der Künstler Joseph Beuys präsentierte in Kassel zur documenta 7 das Werk „7000 Eichen“.

Nutzung

Datei:Traubeneiche.JPG
Holz der Trauben-Eiche
Datei:Mooreiche Holz.JPG
Holz der Mooreiche

Eichenholz

Eichenstämme haben in ihrer Mitte das graubräunliche Kernholz, welches durch die eingelagerte Gerbsäure den typischen sauer-würzigen Eichengeruch und eine hohe Verrottungsbeständigkeit erhält; zur Rinde hin und scharf abgegrenzt sind 2 bis 5 cm helles, junges, noch saftdurchflossenes Holz, der sogenannte Splint, der in wenigen Jahren wegrottet.
Eichenpfähle halten zum Beispiel im Wiesenboden 10 bis 20 Jahre, jedoch zerfressen Waldbodenpilze die Eiche auch rascher. Stiel- und Traubeneiche: Rohdichte bei Darrfeuchte: p0 von 0,39 bis 0.93, Mittelwert 0,65 g/cm³

historisch

Das Holz diente insbesondere dem Schiffbau.

Die Früchte (Eicheln) wurden zur Eichelmast genutzt. Man trieb die Schweine zur Waldweide in den Wald.

Aus der Rinde wurden Gerbstoffe für die Lohgerberei gewonnen (Eichenschälwald).

Aus den Galläpfeln, die von der gemeinen Eichengallwespe hervorgerufen werden, hat man früher dokumentenechte Eisengallustinte gewonnen.

In der Volksheilkunde wurde borkenlose Eichenrinde genutzt, um Entzündungen im Mund und Schleimhäuten zu heilen.

modern

Das Holz ist wertvolles Hartholz und wird für Tischplatten, Böden und Furniere verwendet. Eichenholz hat, ebenso wie Robinie, eine hohe Verrottungsbeständigkeit. Es wird selten von Wurmfraß befallen. Eichenholz ist für feuchtebeanspruchte Bauteile ein vorzügliches Bauholz. Es wird für Treppen, Parkettfußböden, Außentüren, Schwellen, Holzfachwerk und im Wasserbau eingesetzt.

Die Borke der Kork-Eiche (Quercus suber) wird als Kork zur Herstellung von Korken, Korkfußböden etc. verwendet. Von allen Eichenarten eignen sich nur ungefähr 180 zur Herstellung von Weinfässern, siehe auch Barrique.

Eichenholz gilt als gutes Brennholz, da es einen hohen Heizwert hat und sehr lange brennt. Zudem ist es gut von Hand spaltbar und lässt sich extrem lange lagern. Es verursacht im Kamin/Ofen nur wenig Funkenflug und -spritzer. Sein Flammenbild ist jedoch nicht so schön wie bei Buchen- und Birkenholz oder bei Obsthölzern; außerdem ist der Heizwert etwas niedriger als bei der Rotbuche: Sieben Kubikmeter Buchenholz liefern denselben Heizwert wie acht Kubikmeter Eichenholz.

Trotz dieses niedrigeren Brennwertes und obwohl Eiche deutlich langsamer wächst als Buche, wurde in Mitteleuropa immer die Eiche als Waldbaum gefördert, da sie Mast für das Vieh lieferte und sie hauptsächlich als wertvolles Bauholz genutzt wird.

Medizin und Pharmakologie

Alle Teile der Eiche, besonders unreife Eicheln, sind wegen der enthaltenen Gerbstoffe giftig und können zu gastrointestinalen Symptomen (Magenschleimhautreizung, Erbrechen, Durchfälle) führen. (Siehe dazu den Artikel: Liste giftiger Pflanzen). Die Eiche wird auf Grund dieses Gerbstoffgehaltes ihrer Rinde aber auch als Heilpflanze eingesetzt. Gesammelt wird die frische Eichenrinde im Frühjahr. Getrocknet und gemahlen kann daraus ein Sud gekocht werden, der sowohl äußerlich als auch als Tee (nie mehr als zwei Tassen täglich) angewandt wird.
Anwendungsgebiet innerlich: schwere chronische Entzündungen des Magen-Darm-Traktes.
Anwendung äußerlich: Einreiben von nässenden Ekzemen oder heißen Entzündungen.

Indirekte Gefahr: Der in Mitteleuropa immer stärker auffindbare Eichen-Prozessionsspinner siedelt sich ausschließlich auf Eichen an und birgt für den Menschen Gefahren: Die Larven des Eichenprozessionsspinners tragen Gifthaare, die auf der Haut und an den Schleimhäuten toxische und/oder allergische Reaktionen hervorrufen. Die Beschwerden reichen von heftig juckenden Hautausschlägen (Raupendermatitis) bis zu Asthmaanfällen. Da die mikroskopisch kleinen Gifthaare bis zu hundert Meter weit mit dem Wind vertragen werden können, stellen sie eine wichtige, bis jetzt allerdings wenig beachtete Ursache einer luftübertragenen Krankheit dar.


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Bekannte Eichen

Die älteste Eiche in Europa soll in Bierbaum nahe Bad Blumau (Südsteiermark) stehen. Zumindest wurde sie schon im Jahre 990 erstmals urkundlich erwähnt und wird auf ca. 1.200 Jahre geschätzt. Ihr Stammumfang beträgt 8,75 Meter. Nach anderen Angaben soll eine Stieleiche in Bulgarien im Ort Granit, Bezirk Stara Zagora mit 1640 Jahren der älteste Baum Europas sein. Die älteste Eiche Deutschlands ist die Femeiche in Raesfeld-Erle, Kreis Borken, deren Alter auf ca. 1.500 Jahre geschätzt wird (Quelle: Brockhaus Enzyklopädie).

Siehe auch

Markante und alte Baumexemplare in Deutschland, Eichenmistel (Schmarotzerpflanze), Trüffel (unterirdisch wachsende Pilzknolle besonders im Wurzelwerk von Eichen)

Literatur

  • Joachim Krahl-Urban: Die Eichen. Forstliche Monographie der Traubeneiche und der Stieleiche. Parey, Hamburg und Berlin 1959

Filmdokumentationen

  • Der Baum der Bäume. Geheimnisvolle Reise in die Welt der Eichen, TV-Dokumentation von Herbert Ostwald, Deutschland 2004
  • Die Stundeneiche, TV-Dokumentation von Gerd Kroske, Deutschland 2006

Bilder

Weblinks

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