Eiche: Unterschied zwischen den Versionen

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{{importiert|der Wikipedia}}{{Begriffsklärungshinweis}}
{{Pflanzenbox
{| class="taxobox"
|Name              = Eiche
! Eichen
|Gattung          = Eichen
|Wissenschaftlicher Name  = Quercus
|Bild              = Quercus_robur.jpg
|Bildunterschrift  = Europäische Stieleiche
}}


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Eine '''Eiche''' ist ein sommer- oder immergrüner [[Baum]] oder [[Strauch]].  
| class="taxo-bild" | [[Bild:Illustration Quercus robur0.jpg|thumb|275px|[[Stiel-Eiche]] (''Quercus robur''), Illustration]]
Sie ist insbesondere an ihrer Frucht, der Eichel, zu erkennen.  
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! {{Taxonomy}}
==Erkennung==
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[[Bild:Illustration Quercus robur0.jpg|thumb|left|Stiel-Eiche, Illustration]]
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Die Eiche kann sehr gut an der Frucht oder an den Blättern erkennt werden. Die wechselständigen, einfachen Laubblätter sind dünn bis ledrig, gelappt oder ungelappt. Die Blattränder sind glatt oder gezähnt bis stachelig gezähnt. Die unscheinbaren Nebenblätter fallen früh ab (nur bei Quercus sadleriana sind sie auffälliger).
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| ''{{Divisio}}:'' || [[Bedecktsamer]] (Magnoliophyta)
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| ''{{Classis}}:'' || [[Dreifurchenpollen-Zweikeimblättrige]]<br />(Rosopsida)
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| ''{{Subclassis}}:'' || [[Rosenähnliche]] (Rosidae)
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| ''{{Ordo}}:'' || [[Buchenartige]] (Fagales)
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| ''{{Familia}}:'' || [[Buchengewächse]] (Fagaceae)
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| ''{{Genus}}:'' || Eichen
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|}
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! [[Nomenklatur (Biologie)|Wissenschaftlicher Name]]
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| class="taxo-name" | ''Quercus''
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| class="Person" | [[Carl von Linné|L.]] 1753
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|}
[[Bild:Eiche am Wegesrand.jpg|thumb|220px|Eiche am Wegesrand]]
[[Bild:Dendrochronologie.jpg|thumb|220px|Balkenprobe aus dem Rathaus von [[Gödenroth]] (Eichenholz)]]
[[Bild:Zwei Eicheln.jpg|thumb|220px|Frucht einer Eiche (Eichel)]]
[[Bild:Gefrorenes_eichenblatt.jpg|thumb|220px|Eichenblatt mit [[Frost]]überzug]]
[[Bild:Eicheln_am_Baum.jpg|thumb|220px|Eichenlaub und Früchte]]
[[Bild:Zweig_Eiche.jpg|thumb|220px|Zweig einer Eiche im Querschnitt]]
[[Bild:Noebdenitz Eiche01.jpg|thumb|right|220px|1000jährige Eiche in [[Nöbdenitz]] im Altenburger Land, Thüringen]]
 
Die '''Eichen''' (''Quercus'') sind eine {{Genus}} von Laubgehölzen aus der {{Familia}} der [[Buchengewächse]] (Fagaceae). Der deutsche Name ist mit dem lateinischen ''esca'' = Speise verwandt, was darauf hinweist, dass die Früchte des Baumes früher große Bedeutung für die [[Hausschwein|Schweinehaltung]] hatten.
 
Die Gattung umfasst etwa 600 Arten, davon 450 in der {{Subgenus}} ''Quercus'' und 150 in der Untergattung ''Cyclobalanopsis''. Bei dem römischen Autor [[Quintus Ennius]] (* 239 v. Chr.; † 169 v. Chr.) findet sich der früheste literarische Beleg für den lateinischen Namen des Baums, 'quercus'<!--Quelle: Helmut Genaust, „Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen“-->.
 
 
==Beschreibung==
 
Eichen sind sommergrüne oder immergrüne [[Baum|Bäume]] oder seltener [[Strauch|Sträucher]].
Sie sind insbesondere an ihrer [[Frucht (Botanik)|Frucht]], der Eichel, zu erkennen und in den einzelnen Arten zu unterscheiden. Bei der Eichel handelt es sich um eine [[Nussfrucht]]. Die Früchte sind von einem Fruchtbecher eingeschlossen, den man [[Fruchtbecher|Cupula]] nennt. Die [[Blatt (Pflanze)|Blätter]] sind [[wechselständig]], zumeist am Rand gebuchtet, seltener ganzrandig oder gezähnt. Die [[Nebenblatt|Nebenblätter]] fallen früh ab.
Eichen sind einhäusig getrenntgeschlechtig ([[monözisch]]). Die [[Blüte]]n sind sehr einfach gebaut, wie das bei windbestäubten ([[anemophil]]en) [[Taxon|Taxa]] häufig der Fall ist. Die männlichen Blüten sind in hängenden Blütenständen (Kätzchen) zusammengefasst.
 
Schon von alters her ist den Menschen aufgefallen, dass Eichen eine ungewöhnliche Vielfalt von [[Insekt]]en beherbergen (bis zu 1000 Arten in einer Krone). Die Spezialisierung zahlreicher Insekten auf diese Bäume gilt als ein Zeichen des hohen entwicklungsgeschichtlichen Alters ([[Coevolution]]).


==Verbreitung==
==Verbreitung==
Eichen gibt es in ganz Nord- und Zentralamerika, in Kolumbien, in Eurasien und in Nordafrika. Sie sind die wichtigste Laubbaumgattung der Nordhalbkugel. Ein Schwerpunkt der Artenvielfalt ist Nordamerika.
In Mitteleuropa sind die Eichen mit einem Anteil von neun Prozent des Bestandes im Flach- und Hügelland nach den Buchen die verbreitetste Laubbaum-Gattung. In den Bergen wächst die Eiche bis ca. 1000 Müm.


Ein Schwerpunkt der Artenvielfalt ist [[Nordamerika]]. In [[Deutschland]] sind die Eichen mit einem Anteil von 9 Prozent des Bestandes im Flach- und Hügelland nach den [[Buchen]] die verbreitetste Laubbaum-Gattung. Noch höhere Anteile an den Beständen in einigen Wäldern nahe der Küste etwa im [[Lübeck]]er Stadtwald sind noch immer auf die Bedeutung der Eiche für den Schiffbau im Mittelalter zurückzuführen. In Deutschland kommt die Eiche vor allem in Mischwäldern vor. Größere Eichenwälder sind selten.
==Verwendung==
 
Eichenholz hat eine hohe Verrottungsbeständigkeit. Es wird selten von Wurmfraß befallen. Eichenpfähle halten zum Beispiel im Wiesenboden 10 bis 20 Jahre, jedoch zerfressen Waldbodenpilze die Eiche auch rascher.
==Krankheiten, Schädlinge==
Eichenholz ist für feuchtebeanspruchte Bauteile ein vorzügliches Bauholz.
* [[Eichengallwespe]]n: Diese verursachen die Bildung der Gallen auf den Blättern, die den Baum jedoch kaum beeinträchtigen.
* [[Eichenwickler]]
* [[Eichenmehltau]] (''Microsphaera alphitoides'')
* [[Eichenprozessionsspinner]]
''Siehe auch:'' [http://www.forst.tu-muenchen.de/EXT/LST/BOTAN/LEHRE/PATHO/QUERCUS/quercus.htm Eichenkrankheiten]
 
== Systematik ==
Die [[Gattung (Biologie)|Gattung]] wird in die {{Subgenus}}en ''Quercus'' (die wiederum in Sektionen, u.a. Weißeichen, Zerreichen und Roteichen gegliedert ist) und ''Cyclobalanopsis'' unterteilt (Arten-Auswahl):
 
===Untergattung ''Quercus''===
* Sektion ''Quercus''; synonym: ''Lepidobalanus''; '''Weiß-Eichen'''; Vorkommen: Europa, Asien, Nordafrika, Nordamerika
** [[Amerikanische Weiß-Eiche]] (''Quercus alba'')
** [[Zweifarbige Eiche]] (''Quercus bicolor'')
** [[Blau-Eiche]] (''Quercus douglasii'' Hook. & Arn.)
** [[Gall-Eiche]] (''Quercus infectoria'' Olivier)
** [[Gambel-Eiche]] (''Quercus gambelii'' Nutt.)
** [[Leierförmige Eiche]] (''Quercus lyrata'' Walt.)
** [[Bur-Eiche]] (''Quercus macrocarpa'' Michx.)
** [[Persische Eiche]] (''Quercus macranthara'')
** [[Korb-Eiche]] (''Quercus michauxii'' Nutt.)
** [[Gelbe Eiche]] (''Quercus muehlenbergii'' Engelm.)
** [[Traubeneiche]] (''Quercus petraea'')
** [[Flaum-Eiche]] (''Quercus pubescens'')
** [[Stieleiche]] oder Deutsche Eiche (''Quercus robur'')
***[[Säuleneiche]] ([[Pyramideneiche]]) (''Q. robur fastigata'')
** [[Virginia-Eiche]] oder Lebens-Eiche (''Quercus virginiana'')
* Sektion ''Mesobalanus''; wird oft zur Sektion ''Quercus'' gezählt; Vorkommen: Europa, Asien, Nordafrika
** [[Ungarische Eiche]] (''Quercus frainetto'' Tenore)
** [[Armenische Eiche]] (''Quercus pontica'')
* Sektion ''Cerris''; '''Zerr-Eichen'''; Vorkommen: Europa, Nordafrika, Asien
** [[Japanische Kastanien-Eiche]], auch „Gesägte Eiche“ oder „Seidenraupen-Eiche“ (''Quercus acutissima'')
** [[Kastanienblättrige Eiche]] (''Quercus castaneifolia'' C.A.Meyer)
** [[Zerr-Eiche]] (''Quercus cerris'')
** [[Kermes-Eiche]] (''Quercus coccifera'' L.)
** [[Stein-Eiche]] (''Quercus ilex'')
** [[Libanon-Eiche]] (''Quercus libani'')
** [[Kork-Eiche]] (''Quercus suber'')
** [[Mazedonische Eiche]] (''Quercus trojana'')
** [[Chinesische Kork-Eiche]] (''Quercus variabilis'' Bl.)
* Sektion ''Protobalanus''; Vorkommen: Südwestliche USA, nordwestliches Mexiko
* Sektion ''Lobatae''; synonym: ''Erythrobalanus''; '''Roteichen'''; Vorkommen: Nord-, Mittel- und Südamerika
** [[Scharlach-Eiche]] (''Quercus coccinea'')
** [[Pagodenblättrige Eiche]] (''Quercus falcata'' Michx.)
** [[Zwerg-Eiche]] oder Nordamerikanische Straucheiche (''Quercus ilicifolia'' Wangenh.)
** [[Schindel-Eiche]] (''Quercus imbricaria'' Michx.)
** [[Gabel-Eiche]] (''Quercus laevis'' Walt.)
** [[Kalifornische Schwarzeiche]] (''Quercus kelloggii'')
** [[Schwarz-Eiche]] (''Quercus marilandica'' Muench.)
** [[Myrtenblättrige Eiche]] (''Quercus myrtifolia'' Bl.)
** [[Sumpf-Eiche]] (''Quercus palustris'')
** [[Rot-Eiche]] (''Quercus rubra'')
** [[Shumards-Eiche]] (''Quercus shumardii'' Buckl.)
** [[Färber-Eiche]] (''Quercus velutina'')
 
===Untergattung ''Cyclobalanopsis''===
* Sektion ''Cyclobalanopsis''; Vorkommen: Asien
** [[Immergrüne Japanische Eiche]] (''Quercus acuta'')
** [[Blaue Japanische Eiche]] (''Quercus glauca'' Thunb.)
** [[Kerr-Eiche]] (''Quercus kerrii'')
** [[Bambusblättrige Eiche]] (''Quercus myrsinifolia'' Bl.)
===Informationen zu einzelnen Arten===
 
Die in Mitteleuropa heimischen [[Stieleiche|Stiel-]] und [[Traubeneiche|Trauben-]]Eichen sind typische Vertreter der Weißeichen, wobei diese beiden Arten in weiten Bereichen gemeinsam vorkommen und zur Bastardisierung neigen, daher häufig nicht eindeutig zu differenzieren sind.
Sie haben Blätter mit abgerundetem Rand. Sie sind sogenannte Lichtbaumarten, d.h. sie benötigen im Wachstum mehr Licht als etwa die [[Rotbuche]] und bilden selbst offene, lichte Kronen. Die Nutzung von Wäldern zur Waldweide ([[Hutewald]]) hat deshalb die Ausbildung von Eichenwäldern gefördert, weil die weidenden Tiere den Nachwuchs der Rotbuchen gehemmt haben.
Das verkernende [[Holz]] der Weißeichen ist sehr dauerhaft und wurde viel im [[Schiffbau]] verwendet. Die heimischen Arten bieten etwa 350 Insektenarten einen Lebensraum.
 
Die ursprünglich im östlichen Nordamerika heimische Rot-Eiche wird erst seit ca. 100 Jahren in Mitteleuropa angebaut.
Man findet die Rot-Eiche in Mitteleuropa in [[Park|Parks]] und [[Botanischer Garten|Botanischen Gärten]], seltener werden sie in [[Forst|Forsten]] angebaut.
 
Roteichen zeichnen sich durch spitze Blätter aus, sowie durch Eicheln, die innerhalb von zwei Jahren reifen.
Das [[Holz]] der Roteichen ist aufgrund von Porengängen nicht wasserdicht, und daher weniger wertvoll als das der Weißeichen.
Es wird aufgrund der lebhaften Maserung vielfach für [[Möbel]] verwendet.
 
===Mooreiche===
Eine Besonderheit stellt die Mooreiche dar. Dabei handelt es sich nicht um eine Baumart, sondern um Eichenstämme, die über Jahrhunderte in Mooren, Sümpfen oder in Flussufern gelegen hatten und ausgegraben wurden. Die Gerbsäure des Eichenholzes verbindet sich mit den Eisensalzen des Wassers, wodurch das Holz sehr hart wird und sich stark verfärbt. Die Verfärbung kann sehr unregelmäßig sein und variiert von hellgrau über dunkelgelb, dunkelbraun, blaugrau bis tiefschwarz. Diese subfossilen Eichen können 600 bis 8500 Jahre alt sein.
 
==Kulturelles==
 
===Religion===
In den alten [[Religion]]en, [[Mythos|Mythen]] und [[Sage|Sagen]] war die Eiche ein [[heilig]]er Baum. Häufig wurde sie mit blitztragenden Göttern oder Götterfürsten in Verbindung gebracht.
 
*Israel: So warnt in der Bibel der Prophet [[Jesaja]] im 8. Jh. v. Chr. die Israeliten: „Ihr liebt eure heiligen Eichen und umgebt sie liebevoll mit Hecken. Von den Götzen, die ihr dort verehrt, erwartet ihr neue Lebenskraft. Es wird eine bittere Enttäuschung für euch werden!“, Jes 1,29
*[[antikes Griechenland]]: dem [[Zeus]] geweiht bei den Griechen (Eichenorakel von [[Dodona]])
*[[Römisches Reich|Rom]]: dem [[Jupiter (Mythologie)|Jupiter]] geweiht bei den [[Römisches Reich|Römern]],
*[[Kelten]]: Dem Himmelsherrscher und Wettergott [[Taranis]] gewidmet. Durch den römischen Geschichtsschreiber [[Plinius der Ältere|Plinius d. Ä.]] ist überliefert worden, dass die Kelten ohne Eichenlaub gar keine kultischen Handlungen vollzogen. Die sakrale Bedeutung der Eichen für die Kelten ist auch daran zu erkennen, dass das keltische Wort [[Druide]] für Priester von ''duir'' abgeleitet ist, was Eiche bedeutet. Auch die Wörter Türe und Tor haben ihren Ursprung im keltischen ''duir''. Wer widerrechtlich einen Eichhain fällte, der war dem Tode geweiht.
*Germanen: dem [[Gewitter]]gott [[Donar]] (= Thor) geweiht bei den [[Germanen]]. Die [[Sachsen (Volk)|Sachsen]] beteten die [[Irminsul]] an. Es wird vermutet, dass es sich dabei um eine hohle Eiche handelte. Der heilige [[Bonifatius]] (Apostel der Deutschen) fällte die [[Donareiche]] bei Geismar im Jahr 723, um den zu bekehrenden Heiden zu beweisen, dass ihr Gott ein ohnmächtiges Wesen sei, das nicht einmal seinen Baum schützen könne.
 
===Recht===
*Wegen der religiösen Bedeutung wurde unter den Eichen (wie auch unter Linden) Gericht gehalten ([[Gerichtsbaum|Gerichtsbäume]], zum Beispiel [[Femeiche]]).
 
===Symbolik===
[[Bild:Wappen Kirchardt.png|thumb|150px|Eichen und Eicheln werden auch oft in [[Wappen]] verwendet. Hier das Gemeindewappen von [[Kirchardt]].]]
[[Image:De 5cents.jpg|thumb|150px|Eichenzweig - Rückseite der deutschen 1, 2 und 5 [[Deutsche Euromünzen|Cent-Münzen]]]]
* Symbol für die Ewigkeit (ein Eichenleben überdauert 30 Generationen)
* „Eichenbaum“
** Deutschland: seit dem [[18. Jahrhundert]] typischer deutscher Wappenbaum; insbesondere von [[Klopstock]] beförderter deutscher Nationalbaum
** England
** USA
* „Doppeleiche“
** Symbol für die Einheit [[Schleswig-Holstein]]s. In vielen Dörfern des Landes wurden um 1900 Doppeleichen, d.&nbsp;h. zweistämmige Eichen, gepflanzt. Im [[Schleswig-Holstein-Lied]] heißt es: ''Teures Land, du Doppeleiche, unter einer Krone Dach.''
 
* „Eichenlaub“
** Ornament in der [[Gotik]]
** Bestandteil von militärischen [[Dienstgrad|Rang-]] oder [[Verdienstorden|Ehrenzeichen]]:
::[[Schulterstücke]] der [[Stabsoffizier]]e und [[General]]e der deutschen und vieler anderer Armeen.
::[[Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes]]
* „Eicheln“
** Blattfarbe im Deutschen Blatt ([[Kartenspiel]])
*„Eichenkranz“
** Bürgerkrone im alten Rom
** Parteiabzeichen der NSDAP; der Adler als Hoheitszeichen hielt einen Eichenkranz in den Fängen
** Finnischer Orden des Freiheitskreuzes
 
===Lieder===
*Auch im deutschen Liedgut kommt der Eiche eine herausragende Bedeutung bei, wie z.B. beim [[Niedersachsenlied]]: „(...) Fest wie uns´re Eichen halten allezeit wir stand, wenn Stürme brausen über´s deutsche Vaterland.“
 
===Sonstiges===
*Der Volksmund legt nahe, dass Eichen häufiger als andere Bäume vom [[Blitz]] getroffen werden („Eichen sollst du weichen, Buchen sollst du suchen“). Diese Aussage ist unwahr, vergleiche auch den Artikel über [[Blitz]]e, Abschnitt „Verhalten bei Gewittern“.
* Der Künstler [[Joseph Beuys]] präsentierte in [[Kassel]] zur [[documenta 7]] das Werk „[[7000 Eichen]]“.
 
==Nutzung==
[[Bild:Traubeneiche.JPG|thumb|180px|Holz der Trauben-Eiche]]
[[Bild:Mooreiche Holz.JPG|thumb|180px|Holz der Mooreiche]]
 
=== Eichenholz ===
Eichenstämme haben in ihrer Mitte das graubräunliche Kernholz, welches durch die eingelagerte Gerbsäure den typischen sauer-würzigen Eichengeruch und eine hohe Verrottungsbeständigkeit erhält; zur Rinde hin und scharf abgegrenzt sind 2 bis 5 cm helles, junges, noch saftdurchflossenes Holz, der sogenannte Splint, der in wenigen Jahren wegrottet.<br />
Eichenpfähle halten zum Beispiel im Wiesenboden 10 bis 20 Jahre, jedoch zerfressen Waldbodenpilze die Eiche auch rascher.
Stiel- und Traubeneiche: Rohdichte bei Darrfeuchte: p0 von 0,39 bis 0.93, Mittelwert 0,65 g/cm³
 
==== historisch ====
Das Holz diente insbesondere dem Schiffbau.
 
Die Früchte (Eicheln) wurden zur [[Eichelmast]] genutzt. Man trieb die Schweine zur [[Waldweide]] in den Wald.
 
Aus der Rinde wurden Gerbstoffe für die [[Gerben|Lohgerberei]] gewonnen (Eichenschälwald).
 
Aus den [[Gallapfel|Galläpfeln]], die von der gemeinen Eichengallwespe hervorgerufen werden, hat man früher dokumentenechte [[Eisengallustinte]] gewonnen.
 
In der Volksheilkunde wurde borkenlose Eichenrinde genutzt, um Entzündungen im Mund und Schleimhäuten zu heilen.
 
==== modern ====
Das Holz ist wertvolles Hartholz und wird für Tischplatten, Böden und Furniere verwendet. Eichenholz hat, ebenso wie [[Robinie]], eine hohe Verrottungsbeständigkeit. Es wird selten von Wurmfraß befallen.
Eichenholz ist für feuchtebeanspruchte Bauteile ein vorzügliches Bauholz. Es wird für Treppen, Parkettfußböden, Außentüren, Schwellen, Holzfachwerk und im Wasserbau eingesetzt.
 
Die Borke der [[Kork-Eiche]] (''Quercus suber'') wird als [[Kork (Natur)|Kork]] zur Herstellung von [[Korken]], Korkfußböden etc. verwendet. Von allen Eichenarten eignen sich nur ungefähr 180 zur Herstellung von Weinfässern, siehe auch [[Barrique]].


Eichenholz gilt als gutes [[Brennholz]], da es einen hohen Heizwert hat und sehr lange brennt. Zudem ist es gut von Hand spaltbar und lässt sich extrem lange lagern. Es verursacht im Kamin/Ofen nur wenig Funkenflug und -spritzer. Sein Flammenbild ist jedoch nicht so schön wie bei [[Buche]]n- und [[Birke]]nholz oder bei Obsthölzern; außerdem ist der Heizwert etwas niedriger als bei der [[Rotbuche]]: Sieben Kubikmeter Buchenholz liefern denselben Heizwert wie acht Kubikmeter Eichenholz.
Eichenholz gilt als gutes [[Brennholz]], da es einen hohen Heizwert hat und sehr lange brennt. Zudem ist es gut von Hand spaltbar und lässt sich extrem lange lagern. Es verursacht nur wenig Funkenflug und -spritzer. Sein Flammenbild ist jedoch nicht so schön wie bei [[Buche]]n- und [[Birke]]nholz oder bei Obsthölzern; außerdem ist der Heizwert etwas niedriger als bei der Rotbuche: Sieben Kubikmeter Buchenholz liefern denselben Heizwert wie acht Kubikmeter Eichenholz.


Trotz dieses niedrigeren Brennwertes und obwohl Eiche deutlich langsamer wächst als Buche, wurde in Mitteleuropa immer die Eiche als Waldbaum gefördert, da sie Mast für das Vieh lieferte und sie hauptsächlich als wertvolles Bauholz genutzt wird.
Trotz dieses niedrigeren Brennwertes und obwohl Eiche deutlich langsamer wächst als Buche, wurde in Mitteleuropa immer die Eiche als Waldbaum gefördert, da sie Mast für das Vieh lieferte und sie hauptsächlich als wertvolles Bauholz genutzt wird.


== Medizin und Pharmakologie ==
==Unterarten==
Alle Teile der Eiche, besonders unreife Eicheln, sind wegen der enthaltenen Gerbstoffe giftig und können zu gastrointestinalen Symptomen (Magenschleimhautreizung, Erbrechen, Durchfälle) führen. (''Siehe dazu den Artikel: [[Liste giftiger Pflanzen]]''). Die Eiche wird auf Grund dieses [[Gerbstoff]]gehaltes ihrer Rinde aber auch als [[Heilpflanze]] eingesetzt. Gesammelt wird die frische Eichenrinde im Frühjahr. Getrocknet und gemahlen kann daraus ein Sud gekocht werden, der sowohl äußerlich als auch als Tee (nie mehr als zwei Tassen täglich) angewandt wird.
In Europa sind die Arten ''Stieleiche'' und ''Traubeneiche'' heimisch. Sie sind sich jedoch sehr ähnlich.
<br>Anwendungsgebiet innerlich: schwere chronische [[Entzündung]]en des Magen-Darm-Traktes.
* Die '''Stieleiche''' (auch ''Sommereiche'' oder ''Deutsche Eiche'') ist die in Mitteleuropa am weitesten verbreitete Eichen. Sie wächst in ganz Europa (Ausnahmen: Spanien,Sizilien,Süd-Griechenland,Nord-Skandinavien und Nordrussland). Die Stieleiche wird ca. 20 bis 40 Meter hoch und erreicht einen Stammdurchmesser bis drei Meter. Ihr Höchstalter liegt bei 500 bis 1000 Jahren. Die Rinde ist in der Jugend glatt und schwach grau-grün glänzend, mit zunehmendem Alter wird sie zu einer dicken, tief längsrissigen, graubraunen Borke. Die Blätter sind wechselständigen, ledrig, nur kurz gestielt und werden 10 bis 15 Zentimeter lang. Auf der Oberseite sind sie tiefgrün glänzend, auf der Unterseite heller. Sie blüht von April bis Mai, die Eicheln reifen von September bis Oktober. Je 3 bis 5 Eicheln sitzen an 1,5 bis 4 Zentimeter langen Stielen (daher der Name Stieleiche). Die Stieleiche bildet eine kräftige Pfahlwurzel; dank ihren Wurzeln ist sie äußerst sturmfest. Sie kann mit ihren Wurzeln auch stark verdichtete Böden erschließen, um tiefliegendes Grundwasser zu erreichen.
<br>Anwendung äußerlich: Einreiben von nässenden [[Ekzem]]en oder heißen Entzündungen.
* Die '''Traubeneiche''' (auch ''Wintereiche'') ist die zweit häufigste Eichenart in Mitteleuropa. Sie ist der Stieleiche sehr ähnlich, jedoch ein wenig kleiner und schmaler. Sie hat jedoch stärkere Wurzeln und ist deshalb oft allein stehend und auf kleinen Hügeln zu finden. Ihre Früchte sitzen gehäuft an sehr kurzen Stielen. Die Blätter sind zwei bis drei Zentimeter lang gestielt. Die Blattbasis ist keilförmig und nicht geöhrt. Im mittleren Spreitenbereich der Blätter enden die Seitennerven nie in den Buchten.
 
Indirekte Gefahr: Der in Mitteleuropa immer stärker auffindbare [[Eichen-Prozessionsspinner]] siedelt sich ausschließlich auf Eichen an und birgt für den Menschen Gefahren: Die Larven des Eichenprozessionsspinners tragen Gifthaare, die auf der Haut und an den Schleimhäuten toxische und/oder allergische Reaktionen hervorrufen. Die Beschwerden reichen von heftig juckenden Hautausschlägen (Raupendermatitis) bis zu Asthmaanfällen. Da die mikroskopisch kleinen Gifthaare bis zu hundert Meter weit mit dem Wind vertragen werden können, stellen sie eine wichtige, bis jetzt allerdings wenig beachtete Ursache einer luftübertragenen Krankheit dar.
 
{{Gesundheitshinweis}}
 
== Bekannte Eichen ==
Die älteste Eiche in Europa soll in Bierbaum nahe [[Bad Blumau]] ([[Steiermark|Südsteiermark]]) stehen. Zumindest wurde sie schon im Jahre [[990]] erstmals urkundlich erwähnt und wird auf ca. 1.200 Jahre geschätzt. Ihr Stammumfang beträgt 8,75 Meter. Nach anderen Angaben soll eine Stieleiche in Bulgarien im Ort Granit, Bezirk [[Stara Sagora|Stara Zagora]] mit 1640 Jahren der älteste Baum Europas sein. Die älteste Eiche Deutschlands ist die [[Femeiche]] in [[Erle (Raesfeld)|Raesfeld-Erle]], Kreis [[Kreis Borken|Borken]], deren Alter auf ca. 1.500 Jahre geschätzt wird (Quelle: Brockhaus Enzyklopädie).
 
*[[Bräutigamseiche]] in Dodau bei Eutin
*[[Donareiche]]
*[[Femeiche]] in Erle (Kreis Borken)
*„[[Hüter des Feldes]]“; bei [[Lichtenfels]] in [[Oberfranken]] (geschätztes Alter 1000 Jahre)
*[[Ivenacker Eichen]] in [[Ivenack]] bei [[Stavenhagen]]: Stileichen, die stattlichste der heute noch erhaltenen sechs Eichen ragt 36 Meter hoch, Stammumfang etwa elf Meter, Durchmesser ca. 3,5 Meter, ihr Alter wird auf 1200 Jahre geschätzt, womit sie eine der ältesten Eichen Deutschlands ist. Doch auch die ''jüngeren'' Eichen beeindrucken mit ihren stattlichen 800-1.000 Jahren.
*[[Kaisereiche|Kaisereichen]]
*[[Sankt Wolfgangseiche]] &ndash; Stammumfang: 8,4 m, Alter: 1.250 Jahre, bei Schloss Haus nahe [[Regensburg]]
*[[Hammundeseiche]] &ndash; Stammumfang: 8,77 m &ndash; Alter: 400 bis 600 Jahre bei [[Friedewald (Hessen)|Friedewald]] ([[Landkreis Hersfeld-Rotenburg]])''
*[[Russeneiche]] &ndash; Stammumfang 5 m &ndash; Alter: 200 Jahre bei Rehbach im [[Odenwald]]''
*[[Grenzwalleiche]] am Limes
*[[Stundeneiche]] bei Ludwigsfelde, wurde am 7. Mai 2004 gefällt. Sie stand im Mittelstreifen der A10 (südlicher Berliner Ring). Alter: geschätzte 150 Jahre. Nach der Fällung entstand ein Kunstwerk der Bildhauerin Franziska Uhl für den Rathausplatz Ludwigsfelde. "Die Stundeneiche" heißt ein Dokumentarfilm von Gerd Kroske, der die Geschichte dieser Eiche erzählt.
*[[Grafeneiche]] in Harsum-Asel/Niedersachsen. Alter: geschätzte 1.000 Jahre.
*[[Betteleiche]] im [[Nationalpark Hainich]]: 600 bis 800jährige Eiche mit 13 m Höhe, 5,6 m Umfang und geteiltem Stamm
* [[Königseiche]]: Etwa 610 Jahre alte [[Stieleiche]] am Nordrand des Ortes [[Volkenroda]] (Unstrut-Hainch-Kreis). Stammumfang: 9,5 m; Höhe: 23 m
* [[Dicke Eiche (Eisenach)|Dicke Eiche]] in [[Berteroda]]: 1000jährige [[Stieleiche]] in Berteroda, einem Ortsteil von [[Eisenach]], mit einem Umfang in Brusthöhe von 9,62 m und 16 m Höhe
 
== Siehe auch ==
[[Markante und alte Baumexemplare in Deutschland]], [[Eichenmistel]] (Schmarotzerpflanze), [[Trüffel]] (unterirdisch wachsende Pilzknolle besonders im Wurzelwerk von Eichen)
* [http://www.greatoaks.eu ''Choose the most imppressive oak in Europe'']


== Literatur ==
==Besonderes==
* Joachim Krahl-Urban: ''Die Eichen. Forstliche Monographie der Traubeneiche und der Stieleiche''. Parey, Hamburg und Berlin 1959
* Alle Teile der Eiche, besonders unreife Eicheln, sind wegen der enthaltenen Gerbstoffe '''giftig''' und können zu gastrointestinalen Symptomen (Magenschleimhautreizung, Erbrechen, Durchfälle) führen.  
* Aus reifen Eichen kann [[Eichelkaffee]] hergestellt werden
* Nach dem Volksglauben werden Eichen häufiger vom Blitz getroffen als andere Bäume („Vor Eichen sollst du weichen, [[Buche]]n sollst du suchen!“) Diese Aussage ist falsch und kommt daher, dass der Blitzschlag an Eichen deutlichere Schäden hinterlässt als an der Buche. Vergleiche auch den Artikel über [[Gewitter]].
* Der in Mitteleuropa immer häufiger auftretende [[Eichen-Prozessionsspinner]] siedelt sich auf Eichen an. Er hat giftige Haare.
* Eichen können sehr alt werden (bis zu 1500 Jahren)


== Filmdokumentationen ==
==siehe Auch==
* ''Der Baum der Bäume. Geheimnisvolle Reise in die Welt der Eichen'', TV-Dokumentation von [[Herbert Ostwald]], Deutschland 2004
{{Naturkunde}}
* ''Die Stundeneiche'', TV-Dokumentation von [[Gerd Kroske]], Deutschland 2006
 
== Bilder ==
<gallery>
Bild:EncinoBajaCalifornia18July2004h08am.jpg|Eiche in Baja California
Bild:Rieseneiche 1.JPG|Tausendjährige Rieseneiche von [[Borlinghausen]]
Bild:Alte Eiche Sababurg.jpg|Alte Eiche im [[Urwald Sababurg]]
Bild:Jung-Eiche.jpg|Junge Eiche
Bild:eiche_winter.jpg|Alte Eiche im Winter
</gallery>
 
== Weblinks ==
{{Wiktionary|Eiche}}
{{Commons|Category:Quercus|Eichen}}
 
[[Kategorie:Buchengewächse]]
[[Kategorie:Baum]]
[[Kategorie:Baum]]
[[an:Caxico]]
[[ar:سنديان]]
[[ast:Carbayu]]
[[bar:Oach]]
[[bg:Дъб]]
[[ca:Roure]]
[[ceb:Chêne]]
[[chr:ᏧᏍᎦ]]
[[cs:Dub]]
[[cv:Юман]]
[[cy:Derwen]]
[[da:Eg]]
[[eml:Quérza]]
[[en:Oak]]
[[eo:Kverko]]
[[es:Roble]]
[[eu:Haritz]]
[[fr:Chêne]]
[[fr:Chêne]]
[[gl:Carballo (árbore)]]
[[he:אלון]]
[[hr:Hrast]]
[[it:Quercus]]
[[ja:オーク]]
[[ko:참나무]]
[[kw:Derow]]
[[la:Quercus]]
[[lt:Ąžuolas]]
[[nah:Teōcuahuitl]]
[[nds-nl:Eek (boom)]]
[[nl:Eik]]
[[nn:Eik]]
[[no:Eik]]
[[nrm:Tchêne]]
[[pl:Dąb]]
[[pt:Carvalho]]
[[ro:Stejar]]
[[ru:Дуб]]
[[simple:Oak]]
[[sk:Dub]]
[[sl:Hrast]]
[[sr:Храст]]
[[sv:Ekar]]
[[tr:Meşe]]
[[uk:Дуб]]
[[wa:Tchinne (åbe)]]
[[zh:栎属]]

Aktuelle Version vom 2. September 2010, 12:29 Uhr

Pflanze
Eiche

Quercus robur.jpg
Europäische Stieleiche
Gattung

Eichen

Wissenschaftlicher Name

Quercus


Eine Eiche ist ein sommer- oder immergrüner Baum oder Strauch. Sie ist insbesondere an ihrer Frucht, der Eichel, zu erkennen.

Erkennung

Stiel-Eiche, Illustration

Die Eiche kann sehr gut an der Frucht oder an den Blättern erkennt werden. Die wechselständigen, einfachen Laubblätter sind dünn bis ledrig, gelappt oder ungelappt. Die Blattränder sind glatt oder gezähnt bis stachelig gezähnt. Die unscheinbaren Nebenblätter fallen früh ab (nur bei Quercus sadleriana sind sie auffälliger).

Verbreitung

Eichen gibt es in ganz Nord- und Zentralamerika, in Kolumbien, in Eurasien und in Nordafrika. Sie sind die wichtigste Laubbaumgattung der Nordhalbkugel. Ein Schwerpunkt der Artenvielfalt ist Nordamerika. In Mitteleuropa sind die Eichen mit einem Anteil von neun Prozent des Bestandes im Flach- und Hügelland nach den Buchen die verbreitetste Laubbaum-Gattung. In den Bergen wächst die Eiche bis ca. 1000 Müm.

Verwendung

Eichenholz hat eine hohe Verrottungsbeständigkeit. Es wird selten von Wurmfraß befallen. Eichenpfähle halten zum Beispiel im Wiesenboden 10 bis 20 Jahre, jedoch zerfressen Waldbodenpilze die Eiche auch rascher. Eichenholz ist für feuchtebeanspruchte Bauteile ein vorzügliches Bauholz.

Eichenholz gilt als gutes Brennholz, da es einen hohen Heizwert hat und sehr lange brennt. Zudem ist es gut von Hand spaltbar und lässt sich extrem lange lagern. Es verursacht nur wenig Funkenflug und -spritzer. Sein Flammenbild ist jedoch nicht so schön wie bei Buchen- und Birkenholz oder bei Obsthölzern; außerdem ist der Heizwert etwas niedriger als bei der Rotbuche: Sieben Kubikmeter Buchenholz liefern denselben Heizwert wie acht Kubikmeter Eichenholz.

Trotz dieses niedrigeren Brennwertes und obwohl Eiche deutlich langsamer wächst als Buche, wurde in Mitteleuropa immer die Eiche als Waldbaum gefördert, da sie Mast für das Vieh lieferte und sie hauptsächlich als wertvolles Bauholz genutzt wird.

Unterarten

In Europa sind die Arten Stieleiche und Traubeneiche heimisch. Sie sind sich jedoch sehr ähnlich.

  • Die Stieleiche (auch Sommereiche oder Deutsche Eiche) ist die in Mitteleuropa am weitesten verbreitete Eichen. Sie wächst in ganz Europa (Ausnahmen: Spanien,Sizilien,Süd-Griechenland,Nord-Skandinavien und Nordrussland). Die Stieleiche wird ca. 20 bis 40 Meter hoch und erreicht einen Stammdurchmesser bis drei Meter. Ihr Höchstalter liegt bei 500 bis 1000 Jahren. Die Rinde ist in der Jugend glatt und schwach grau-grün glänzend, mit zunehmendem Alter wird sie zu einer dicken, tief längsrissigen, graubraunen Borke. Die Blätter sind wechselständigen, ledrig, nur kurz gestielt und werden 10 bis 15 Zentimeter lang. Auf der Oberseite sind sie tiefgrün glänzend, auf der Unterseite heller. Sie blüht von April bis Mai, die Eicheln reifen von September bis Oktober. Je 3 bis 5 Eicheln sitzen an 1,5 bis 4 Zentimeter langen Stielen (daher der Name Stieleiche). Die Stieleiche bildet eine kräftige Pfahlwurzel; dank ihren Wurzeln ist sie äußerst sturmfest. Sie kann mit ihren Wurzeln auch stark verdichtete Böden erschließen, um tiefliegendes Grundwasser zu erreichen.
  • Die Traubeneiche (auch Wintereiche) ist die zweit häufigste Eichenart in Mitteleuropa. Sie ist der Stieleiche sehr ähnlich, jedoch ein wenig kleiner und schmaler. Sie hat jedoch stärkere Wurzeln und ist deshalb oft allein stehend und auf kleinen Hügeln zu finden. Ihre Früchte sitzen gehäuft an sehr kurzen Stielen. Die Blätter sind zwei bis drei Zentimeter lang gestielt. Die Blattbasis ist keilförmig und nicht geöhrt. Im mittleren Spreitenbereich der Blätter enden die Seitennerven nie in den Buchten.

Besonderes

  • Alle Teile der Eiche, besonders unreife Eicheln, sind wegen der enthaltenen Gerbstoffe giftig und können zu gastrointestinalen Symptomen (Magenschleimhautreizung, Erbrechen, Durchfälle) führen.
  • Aus reifen Eichen kann Eichelkaffee hergestellt werden
  • Nach dem Volksglauben werden Eichen häufiger vom Blitz getroffen als andere Bäume („Vor Eichen sollst du weichen, Buchen sollst du suchen!“) Diese Aussage ist falsch und kommt daher, dass der Blitzschlag an Eichen deutlichere Schäden hinterlässt als an der Buche. Vergleiche auch den Artikel über Gewitter.
  • Der in Mitteleuropa immer häufiger auftretende Eichen-Prozessionsspinner siedelt sich auf Eichen an. Er hat giftige Haare.
  • Eichen können sehr alt werden (bis zu 1500 Jahren)

siehe Auch


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