Brennholz

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Trockenes Holz wird zur Verbrennung in einem Feuer verwendet. Es ist der älteste Brennstoff der Menschheit, er wird seit ca. 400.000 Jahren genutzt. Entscheidend für die Nützlichkeit von Brennholz sind der Heizwert und die Brenndauer. Wenn die subjektive Behaglichkeit eine Rolle spielt, dann kann es auch auf optische Werte des Holzes und den Geruch beim Brennen ankommen.

Heizwert

Heizwert je Gewichtseinheit (Nadelholz/Laubholz) in Abhängigkeit vom Wassergehalt

Da Holz ein Naturprodukt ist, unterliegt sein Aufbau und seine Zusammensetzung immer gewissen Schwankungen, was sich auch auf den Heizwert auswirken kann. Der Heizwert kann massenbezogen - z. B. in Kilowattstunde pro Kilogramm (kWh/kg) - oder volumenbezogen - z. B. in Kilowattstunde pro Kubikdezimeter (kWh/dm³) - angegeben werden.

Beim Heizwert je Masseneinheit (kWh/kg oder MWh/t) spielt die unterschiedliche Dichte der Holzarten keine Rolle. Wichtig ist jedoch der Wasseranteil, er wird angegeben als Wassergehalt w% (Wassermasse bezogen auf Gesamtmasse) oder als Holzfeuchte u% (Wassermasse bezogen auf Trockenmasse), wobei ein Wassergehalt von 50% einer Holzfeuchte von 100% entspricht.

Der Heizwert von feuchtem Holz ergibt sich aus dem Heizwert der in ihm enthaltenen Trockenmasse, von welchem die Energie abgezogen werden muss, die zum Verdampfen des Wasseranteils benötigt wird. Diese beträgt 0,68 Kilowattstunden je Kilogramm Wasser.

Absolut trockenes Laubholz hat einen Heizwert von ca. 5 kWh/kg. Der Heizwert von Nadelholz liegt mit 5,2 kWh/kg aufgrund der anderen chemischen Zusammensetzung des Holzes etwas höher.

Vergleich

Die Energie aus 1 Raummeter trockenem Laubholz, mit einem Energieinhalt von 2.100 kWh, ersetzt ca. 210 l Heizöl oder 200 m³ Erdgas. Nadelhölzer haben im Vergleich zu Laubhölzern zwar einen höheren Heizwert je Gewichtseinheit, nehmen aber aufgrund ihrer geringeren Massedichte für eine Energieeinheit 1/3 mehr Raum ein und brennen sehr schnell ab.

Holzart Heizwert je kg Heizwert je Rm Heizöl/Rm Energiedichte Gewicht/Rm
Laubholz (Buche) 4,2 kWh 2100 kWh 210 l 2,10 kWh/dm³ 500 kg
Nadelholz (Fichte) 4,5 kWh 1600 kWh 160 l 1,60 kWh/dm³ 350 kg

Holzarten

Zu Heizzwecken finden verschiedene Holzarten Verwendung. Zu unterscheiden ist hauptsächlich nach Heizwert, Brenndauer, Bedienerfreundlichkeit und Komfort (Flammenbild, Geruch u. ä.).

Laub- bzw. Harthölzer haben pro Raummeter deutlich mehr Heizwert als Laubweichhölzer oder Nadelhölzer, nach Gewicht liegt aber der Heizwert bei Nadelholz etwas über dem von Hartholz. Nadelholz brennt gegenüber Hartholz schneller und unter Entwicklung höherer Temperaturen ab, dies ist im wesentlichen durch den höheren Harzgehalt begründet.

Für Heizzwecke ist meist eine langsamere, dafür nachhaltigere Wärmeentwicklung erwünscht, letztlich entscheidet der eingesetzte Anwendungszweck darüber, welche Holzarten sich besser eignen.

Für Heizzwecke im offenen Feuer eignen sich insbesondere alle Laubharthölzer sehr gut als Energieträger. Laubhartholz brennt langsamer und anhaltender als Nadelholz, es bildet beim Verbrennen jedoch etwas mehr Asche.

Für Kochstellen ist aber das schneller brennende Nadelholz erwünscht, es eignet es dazu, schnell Wärme zu erzeugen („Hochheizen“ eines kalten Ofens, direktere Regelung der Kochtemperatur). Es ist aber langflammiger und braucht daher mehr Flammraum und höhere Sauerstoffzufuhr.

  • Fichte ist ein releativ schnell an- und abbrennendes Holz, es eignet sich hervorragend zum Anbrennen. In Europa ist Fichtenholz weit verbreitet und daher günstig zu erwerben. Für Feuer in der Nähe von Zelten eignet es sich aufgrund der Harzblasen nicht, es „spritzt“ Glut.
  • Tanne brennt ähnlich schnell wie Fichte, verursacht aber durch die geringere Ausprägung von Harzblasen deutlich weniger Funkenflug. Tanne ist das klassische Brennholz des Alpenraums für offene Herdfeuer, es ist aber kaum noch sortenrein zu erhalten.
  • Birke wird gerne für offene Feuer verwendet, da es im trockenen Zustand kaum Funkenflug verursacht und neben seinem schönen Flammenbild (hell, leicht bläulich) auch gut riecht. Birkenholz brennt ebenfalls relativ zügig ab.
  • Buche gilt als das klassische Kaminholz, da es ein schönes Flammenbild und gute Glutentwicklung bei gleichzeitig nahezu keinen Funken(spritzern) zeigt, zudem hat es einen sehr hohen Heizwert. Der Brennwert/Heizwert von Buchenholz wird oft als Referenzwert im Vergleich zu anderen Hölzern verwendet. Der Geruch von brennendem Buchenholz ist allgemein geschätzt, deshalb wird zum Räuchern von Lebensmitteln auch hauptsächlich Buchenholz verwendet. Buchenholz ist universal einsetzbar und liegt daher im oberen Preisbereich.
  • Eiche ist einsetzbar in allen Öfen, die der Wärmegewinnung dienen, für offene Feuer wird es nicht bevorzugt, da es zwar gut Glut, aber kein so schönes Flammenbild entwickelt. Der Heizwert ist noch etwas höher als der von Buche, und die Brenndauer ist unübertroffen.
  • Esche hat einen ähnlichen Brennwert/Heizwert wie Buche und entwickelt das schönste Flammenbild. Es ist ideal für offene Kamine, da es ebenfalls kaum Funken spritzt. Eschenholz ist sehr hart (schwer zu sägen und zu spalten) und dadurch ähnlich hochpreisig wie Buche.

Als Brennholz eher ungeeignet sind z. B. die Laubhölzer Pappel oder Weide.

siehe auch

Weblinks