Ahorn

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Ahorne
Vorlage:Taxonomy
Vorlage:Superdivisio: Samenpflanzen (Spermatophyta)
Vorlage:Subclassis: Rosenähnliche (Rosidae)
Vorlage:Ordo: Seifenbaumartige (Sapindales)
Vorlage:Familia: Seifenbaumgewächse
(Sapindaceae)
Vorlage:Subfamilia: Hippocastanoideae
Vorlage:Genus: Ahorne
Wissenschaftlicher Name
Acer
L.

Die Ahorne (Acer) bilden eine Pflanzengattung, die früher in die selbständige Familie der Ahorngewächse (Aceraceae) gestellt wurde. Neuere molekularbiologische Ergebnisse haben aber gezeigt, dass diese in die Unterfamilie Hippocastanoideae innerhalb der Familie der Seifenbaumgewächse (Sapindaceae) eingegliedert werden müssen. Je nach Autor gibt es 110 bis 200 Ahorn-Arten.

Beschreibung

Ahorne sind sommergrüne Bäume oder Sträucher. Die Laubblätter sind meist handförmig gelappt und gegenständig. Gefiederte Blätter hat zum Beispiel der Eschen-Ahorn (A. negundo). Ahorne sind Flach- bis Herzwurzler und empfindlich gegen Bodenverdichtung.

Es gibt zwittrige und getrenntgeschlechtige Arten. Es gibt insekten- und windbestäubte Arten. Die Blüten sind fünfzählig, die Staubblattzahl ist teilweise reduziert. Das Gynoeceum ist oberständig. Am Grunde der Blüten ist ein Diskus, außer bei windbestäubten Arten, denn der Diskus dient der Anlockung von Insekten. Die Blütenformel lautet:   <math>* K_5 \; C_5 \; A_{5-8} \; G_{\underline{(2)}}</math>. Die Früchte sind Spaltfrüchte.

Heimat

Datei:Map genus Acer.png
Verbreitungskarte der Gattung Acer.

Seit den Eiszeiten sind in Europa nur noch wenige Arten heimisch. Jeweils sehr viele Arten haben ihre Heimat in Asien und in Amerika.

Nutzung

Holz

Datei:Riegelahorn.JPG
Holz des Riegel-Ahorns
Datei:Acer crosssection.jpg
Ahorn Stamm-Querschnitt
Datei:Zweig Ahorn.jpg
Zweig eines Ahorn im Querschnitt

Das Holz des Berg-Ahorns (Acer pseudoplatanus) zählt zu den wertvollsten Edellaubhölzern. Gelblich weiß bis weiß gefärbt, sind die Jahresringe zwar erkennbar, Splint und Kern setzen sich jedoch nicht voneinander ab, sondern sind farbgleich. Das mittelschwere, elastische, zähe, harte Holz schwindet nur gering. Die Biegefestigkeit ist gut. Dauerhaft ist das Ahornholz aber nur im Innenausbau. Die Oberflächen lassen sich gut bearbeiten, leicht polieren, beizen und einfärben. Auch die Behandlung mit Lacken ist problemlos. Ahornholz wird vor allem im Möbelbau und im Innenausbau verwendet. Besonders in den 1950er bis Mitte der 1960er Jahren waren schlichte wie auch geriegelte (Riegelahorn) Ahornfurniere sehr begehrt für Schlafzimmermöbel, für Fronten und Türen von Schränken, für Wohnzimmerbüfetts und für Kleinmöbel. Auch als Kontrastholz in Form von Kanten und Zierleisten wurde es oft verwendet. Wegen seiner Tendenz zum relativ raschen Vergilben ist aber der Einsatz für die Außenfronten im Möbelbau stark zurückgegangen. Heute wird es bei hochwertigen Möbeln und Schlafzimmern noch für die Innenauskleidung verwendet. Kunsttischlern dient das Ahornholz für die Herstellung feinster Möbel, wobei es auch für Intarsienarbeiten (Einlegearbeiten) Verwendung findet. Eine spezielle Verwendungsart des Ahorns sind aus Vollholz hergestellte Tischplatten, beispielsweise für Wirtshaustische. Die Möbelindustrie nimmt Ahorn massiv oder als Furnier für Dekore. Ahornparkett gilt als besonders wertvoll und zeichnet sich durch einen hohen Abnutzungswiderstand aus. Für den Treppenbau ist Ahorn gut geeignet. Starke Äste und krumme Stämme gehen als Industrieholz in die Spanplattenindustrie oder sind als Brennholz begehrt. Seit langem wird ausgesuchtes Bergahornholz als Zier- und Resonanzholz zur Herstellung von Musikinstrumenten (Streich- und Blasinstrumente) verwendet. Im E-Gitarrenbau kommt das Holz oft für die Hälse zum Einsatz. Sehr beliebt sind in dieser Branche auch Decken aus Riegelahorn, die auf die Gitarren geleimt werden. Auch hochwertige Schlagzeugkessel sind sehr häufig aus Ahorn. Drechsler, Schnitzer und Bildhauer verwenden für ihre Arbeiten gerne Ahornholz. Auch für Haus- und Küchengeräte, für Sport-, Mess- und Zeichengeräte wird das helle Holz gebraucht. Die Spielwarenindustrie nutzt massives Holz für kleine Spielgeräte, Eisenbahnen, Häuschen und Tierfiguren. Platten für Laubsägearbeiten der Kinder haben mindestens eine Ahornschicht.

Ahornsirup

Aus dem Saft des in Nordamerika heimischen Zucker-Ahorns (Acer saccharum) wird Ahornsirup gewonnen. Dieser wird durch Einkochen der nach Anzapfen aus dem Stamm austretenden Baumsäfte hergestellt.

Zierpflanzen

Es sind viele Sorten im Handel, von buntlaubigen bis zu kugelkronigen. Man kann den Ahorn auch als Bonsai bearbeiten.

Kulturgeschichte

Nach dem überlieferten Volksglauben bietet der Ahorn einen wirksamen Schutz gegen Hexen. So werden in Hinterpommern die Türen und Stuben mit Ahorn geschmückt, in Mecklenburg werden die Hexen von Ställen abgehalten, indem Zapfen aus Ahornholz in die Türen und Schwellen eingeschlagen werden. Der gleiche Effekt wird dann erzielt, wenn am 24. Juni an Türen und Fenstern Ahornzweige gesteckt werden. Dieses Ritual soll auch vor Blitzschlag schützen. Zum Schutz der Kartoffel- und Flachsfelder wurden im Revensburgischen die Felder mit Ahornzweigen umstellt, um angeblich die Maulwürfe zu vertreiben. Aus dem Elsass ist bekannt, dass Ahornzweige an Türen die Fledermäuse vom Hause fernhalten.

Spitz-Ahorn, getrocknetes Blatt

In der Volksmedizin werden die am 24. Juni gepflückten Ahornblätter getrocknet und in kochendem Wasser erweicht. Sie gelten bei allen Wunden als heilkräftig.

In Oberbayern glaubt man, dass recht fette Ahornblätter auf eine gute, ergiebige Ernte hinweisen. Ferner ist auch das Begießen der Wurzeln mit Wein überliefert - damit sollte ein Wunsch in Erfüllung gehen.

Berühmt ist auch der Bergahorn zu Trun im Kanton Graubünden. Unter ihm wurde am 16. Mai 1424 der obere oder graue Bund geschworen. 1750 hatte der Baum einen Gesamtumfang von 16 m. 1824 standen von den ehemals drei Stämmen noch zwei. Als 1870 der beinahe 500-jährige Ahorn durch einen Sturm umgeworfen wurde, wurde an derselben Stelle aus einem Samen des alten ein junger Berg-Ahorn gepflanzt. Der Nachfolger ist heute bereits über 100 Jahre alt. 1890 wurde der Wurzelstock des alten Baumes anlässlich eines Sängerfestes in feierlichem Zuge in den Sitzungssaal des großen Bundes überführt. Noch heute kann er im Museum Sursilvan im Orte Trun besichtigt werden. Auch in Orts- und Flurnamen wird der Ahorn oft verwendet. Im Oberwallis entspricht „Agarn“ und im französischen Gebiet „Ayer“ dem Wort „Ahorn“.

Flagge Kanadas
Die kanadische Flagge

Das Ahornblatt ist ein Symbol Kanadas und steht in der seit 1965 verwendeten kanadischen Flagge für die ausgedehnten Wälder des Landes. Die Vorlage lieferte der Rot-Ahorn (Acer rubrum).

In China gilt der Ahorn als Symbol für Amtswürde.

Sonstiges

Datei:Illustration Acer platanoides1.jpg
Illustration von Spitz-Ahorn (A. platanoides)
  • Der Samen führt durch seine spezielle aerodynamische Form beim Herunterfallen zu Autorotation, dieses bewirkt ein langsameres Absinken der Samen und eine großflächige Verteilung der Samen durch den Wind.
  • Veterinärmedizinisch bedeutsam ist die „Red maple toxicosis“ genannte Erkrankung von Tieren nach dem Fressen der welken Blätter des Rot-Ahorns (Acer rubrum).
Datei:Ahorn bluehend1.JPG
Blühender Ahorn
Datei:Acer tataricum1.jpg
Zweig mit Laub vom Tatarischen Steppenahorn (A. tataricum)
Datei:Red Maple Leaves in Yahiko.JPG
Eine rotblättrige Form des Fächer-Ahorns (A. palmatum)
Datei:Ahornzweig.jpg
Ahornzweig mit typischen Samen („Nasen“)
Datei:Acer opalus obtusatum0.jpg
Herbstlaub von Acer opalus subsp. obtusatum

Systematik

Die Gattung Ahorn (Acer) umfasst etwa 110 bis 200 Arten. Die Gattung wird in folgende Sektionen gegliedert, wobei einige Sektionen nochmals feiner in Serien unterteilt werden:

  • sect. Acer
    • ser. Acer
    • ser. Monspessulana
    • ser. Saccharodendron        
  • sect. Ginnala
  • sect. Glabra
    • ser. Arguta
    • ser. Glabra
  • sect. Hyptiocarpa
  • sect. Indivisa
  • sect. Lithocarpa
    • ser. Lithocarpa
    • ser. Macrophylla
  • sect. Macrantha
  • sect. Negundo
    • ser. Cissifolia
    • ser. Negundo
  • sect. Palmata
    • ser. Palmata
    • ser. Penninervia
    • ser. Sinensia
  • sect. Parviflora
    • ser. Caudata
    • ser. Distyla
    • ser. Parviflora
  • sect. Pentaphylla
    • ser. Pentaphylla
    • ser. Trifida
  • sect. Platanoidea
  • sect. Pubescentia
  • sect. Rubra
  • sect. Trifoliata
    • ser. Grisea
    • ser. Mandshurica
  • sect. Wardiana

Unter den im deutschen Sprachraum einheimischen Ahornarten sind wohl der Spitz-Ahorn (A. platanoides), der Berg-Ahorn (A. pseudoplatanus) und der Feld-Ahorn (A. campestre) die bekanntesten. Daneben sind auch Französischer Ahorn (A. monspessulanum), Schneeball-Ahorn (A. opalus) und Tatarischer Steppenahorn (A. tataricum) wild im deutschen Sprachraum vorkommende einheimische Arten.

Hier eine (unvollständige) Artenauflistung der gesamten Gattung Acer, sortiert nach dem botanischen Namen in alphabetischer Reihenfolge:

Verwechselung

Aufgrund ihrer ähnlichen Blattform werden die oftmals als Straßenbäume gern verwendeten Ahornblättrigen Platanen (Platanus × acerifolia) fälschlicherweise für Ahorne gehalten.

Literatur

  • Helmut Pirc: Ahorne. Mit Zeichnungen von Michael Motamen. Ulmer, Stuttgart 1994, ISBN 3-8001-6554-6

Weblinks

Vorlage:Commons

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