Smartphone
Das Smartphone existiert und es ist auch in der Pfadi sinnvoll es zu nutzen.
Korrekt eingesetzt ist ein Smartphone so sinnvoll wie ein Taschenmesser. Nutze es Hilfsmittel und Werkzeug, nicht zur Unterhaltung und zum Zeitvertreib.
In welchem Rahmen Smartphones bei Anlässen zugelassen sind, muss unter den Leitenden vorgängig diskutiert und festgelegt werden. Wichtig ist dabei, dass sich auch die Leitenden selbst an die von ihnen festgelegten Regeln halten.
Abos und Kosten
Erspar dir Überraschungen. Kontrolliere dein Abo vor dem Einsatz in der Pfadi. Je nach Abo ist Datenvolumen teuer, wenn du dir keine Datenpakete löst.
Strom
Im Wald gibt es keine Steckdosen. Das beste Smartphone nützt dir nichts, wenn der Aku leer ist. Das Smartphone braucht im Batteriesparmodus weniger Akku und ausgeschaltet gar keinen.
Erreichbarkeit
Du musst nicht immer erreichbar sein, auch nicht für deine Eltern. Für Eltern gilt auch im Smartphonezeitalter: "Keine News sind gute News." Früher™ war es üblich 2 Wochen lang, mit Ausnahme des Besuchstags, keine Kontakt zu den Kindern zu haben.
Mach es im Lager wie früher™, schreib in den ersten Lagertagen Postkarten und gib die Frässpäckliadresse bekannt. Old-School ist Cool!
Im Lager sollte einer der Hauptleitenden sein Smartphone als "Notfallnatel" nutzen, diese Nummer den Eltern bekannt geben, es immer dabei und eingeschaltet haben. Auf dem Hike benötigt mindestens die Leitperson der Hikegruppe ein gut geladenes Smartphone in seinem Gepäck.
Datenschutz
Gehe achtsam mit Fotos und Filmaufnahmen aus dem Pfadialltag um. Lade sie, ohne Rücksprache mit den Leitenden, nicht auf öffentliche Plattformen wie Tiktok, Instagram, Youtube, etc. hoch.
Sinnvolle Smartphone-Apps für die Pfadi
Verwende möglichst keine Apps welche du mit deinen Daten bezahlst. Achte darauf Software zu verwenden welche Open-Source und/oder mit Steuergeldern finanziert ist.
Swisstopo
Swisstopo ist die App der Schweizerischen Landestopografie. Die App ist gratis (d.h. mit Steuergeldern finanziert).
Die App bietet dir Onlinezugang zu allen akuell publizierten Landeskarten mit Kartenmassstab bis hinunter auf 1:10'000. Du kannst Karten für den Offlinemodus hinterlegen. Du kannst Wanderwege, Velorouten und Skitourenrouten anzeigen lassen. Die App beinhaltet eine Navigationsfunktion und erlaubt es Touren-/Wanderungen inkl. Höhenprofil aufzuzeichnen. Diese Aufzeichnung kann eine sinnvolle Hilfe bei der Rekognoszierung von Wanderungen sein.
Die App ersetzt weder Papierkarten noch die Fähigkeit Karten überhaupt zu lesen. Sie hilft dir aber die Frage "wo bin ich" sehr schnell zu beantworten. Jedes Smartphone ist auch ein GPS-Empfänger.
MeteoSwiss
SwissSwiss ist die App der Schweizerischen Meteorologischen Anstalt. Die App ist gratis (d.h. mit Steuergeldern finanziert).
Die App bietet dir Zugang zu aktuellen Wetterprognosen und mit dem Zugriff auf den Dopplerradar auch die Möglichkeit für dich selbst kurzfristige Regenprognosen zu erstellen. Erfasst du einen Standort als "Warnregion", erhälst du Warnmeldungen bei Gewittern oder anderen Naturgefahren (Lawinen, Waldbrand, Hitzewellen, etc.). Nutze diese Warnmöglichkeit insbesondere im Zeltlager.
Die App ersetzt den Blick in dem Himmel und mininale Wetterkunde nicht. Gewitter können auch mit Smartphone-Warnung überraschend auftreten.
Stellarium Mobile
Die App Stellarium Mobile ist gratis und Open-Source.
Die Kombination aus dem im Smartphone verbauten Lagesensor und GPS-Empfänger ermöglicht die Nutzung des Smartphones als interaktiven Sternatlas. Im Gegensatz zu Sternkarten sind die Daten in der App aktuell. Du kannst somit auch die Planeten indentifizieren.
Benutze die App um Sternbilder erkennen zu lernen.
PlantNet
PlantNet ist gratis und Open-Source.
Du fotografierst eine Pflanze (Blätter, Blüten) und lässt sie durch PlantNet bestimmen.
PlantNet speichert (bei Datenfreigabe) den Standort der Pflanze in seiner Datenbank, diese Datenbank ist der Forschung zugänglich.
EchoSOS
EchoSOS ist eine gönnerfinanzierte App.
Die App listet dir, anhand deines Standorts, die nächsten Notfallstationen von Spitälern und kann dir die Anfahrtsroute anzeigen.
Wenn du über die App Notrufe (Ambulanz, Polizei, Feuerwehr) absetzt, kann die entsprechende Blaulichtorganisation dein Smartphone orten. Dies erleichtert ihnen dich zu finden und beschleunigt den Rettungseinsatz.
Messenger
Messenger wie Threema, Signal, WhatsApp, Telegram, etc. erlauben den Austausch von Textnachrichten, Fotos und Dateien. Viele Messenger sind "gratis", d.h. ihr bezahlt sie mit euern Daten.
Einigt euch innerhalb eurer Einheit auf eine bestimmte Plattform und legt Regeln für die Nutzung fest.
- Wer ist in welcher Chatgruppe?
- Wer pflegt die Chatgruppe, wenn es z.B. zu Leiterwechseln kommt?
- Was gehört in welchen Gruppenchat? (Spassnachrichten sind lustig, sie dürfen aber nicht den Chat "zumüllen". Macht ggf. dafür einen eigenen Chat.)
- Wollt ihr Sprachnachrichten? (Stellt euch die Sinnfrage. Wie sinnvoll ist eine Sprachnachricht für den Empfänger? Würdet ihr nicht besser telefonieren statt Sprachnachrichten hin und her zu senden?)