Pfadigeschichte
Die Geschichte der Pfadibewegung
Der Gründer der Pfadibewegung ist der Engländer Sir Robert Stephenson Lord Baden-Powell of Gilwell . Jedem bekannt ist sein Übername Bi-Pi. Dieser enstand aus den Englisch gesprochenen Initialen seines Namens Baden-Powell. Bi-Pi wurde 1857 in London geboren, trat als junger Mann der Armee bei und leistete in Indien und Afrika Militärdienst. Als englischer General musste er 1899 während der Burenkriege in Südafrika die Stadt Mafeking gegen die zahlenmässig überlegenen Buren verteidigen. Bi-Pi liess Wachfeuer errichten stellte Strohpuppen auf die Schützenwalle und legte geschnitzte Holzgewehre in die Schiessscharten. Mir diesen strategischen Tricks liess er die Buren glauben, er hätte unzählige Soldaten und unbegrenzte Munition zur Verfügung. Um alle Soldaten zur Verteidigung einsetzen zu können, setzte er Knaben als Kundschafter und für den Sanitäts- und Meldedienst ein. So konnte Bi-Pi die Stadt sieben Monate lang halten bis Verstärkung eintraf.
Diese Leistung machte ihn zum brittischen Volkshelden. Sein Buch "Anleitung zum Kundschaftsdienst" wurde von vielen Jugendlichen gelesen, die sich darauf selbstständig zu Pfadfindergruppen zusammenschlossen. Bi-Pi trat aus der Armee aus, begann die Pfadfinderbewegung zu organisieren und schrieb ein neues Buch "Scouting for Boys".
Bi-Pi wollte den Frieden in der Welt fördern. Er prägte die Pfadibewegung durch seine zu dieser Zeit völlig ungewöhnlichen Art, mit Kindern und Jugendlichen umzugehen. Er war überzeugt, dass diese schon früh Verantwortung tragen können. Ein wichtiger Leitsatz von ihm war "learning by doing". Es war ihm wichtig, die Jugendlichen in einer Gruppe das abenteuerliche Leben in der Natur erfahren zu lassen; unabhänigig von der Stellung in der Gesellschaft, der Nationalität, Rassen- und Religionszugehörigkeit.
Im Jahre 1907 organisierte Bi-Pi das erste Pfadilager. Sein Buch "Scouting for boys" wurde in viele Sprachen übersetzt und schon bald bildeten sich auch in anderen Ländern Pfadibewegungen.
Bi-Pi war überrascht als er 1909 bei einem Pfadfindertreffen auf eine Schar Mädchen stiess. "Wir sind Girl Scouts, Mister Baden-Powell", sagten sie zu ihm. Bi-Pi war erst skeptisch, dann aber begeistert, dass auch Mädchen Pfadfinderinnen werden wollten und nannte sie "Girl Guides". Ab 1916 wurden sie dann von Bi-Pi's Frau Olave Baden-Powell geführt.
Bi-Pi starb 1941. Auf seinem Grabstein ist ein Kreis und ein Punkt zu sehen. Es ist eines der internationalen, von Pfadis genutzten Wegzeichen, mit denen sie sich über Sprachgrenzen hinweg verschlüsselte Nachrichten geben können. Die Bedeutung dieses Zeichens lautet: "Ich habe meine Aufgabe erfüllt und bin nach Hause gegangen."
In der Schweiz wurden 1912 die ersten Pfadigruppen gegründet. Heute ist die Pfadi die grösste Jugendorganisation der Welt, mit etwa 25 Millionen Mitgliedern.
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Pfadi-Inhalte
(siehe auch: Kategorie Pfadibewegung)
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