Linke Hand

Aus Pfadiwiki
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Auf der ganzen Welt geben sich die Pfadfinder zur Begrüssung die linke Hand. Dieser Brauch wird seit über hundert Jahren und in allen Ländern gepflegt.

Ursprünge des Brauchs

Die Ursprünge dieser Tradition sind unbekannt.

Erklärungen

Es gibt drei Erklärungen, weshalb sich die Pfadi die linke Hand geben.

Afrikanische Legende

Baden-Powell soll in Afrika die folgende Legende zu Ohren gekommen sein: Der Erzählung nach gab es zwei benachbarte Stämme, die stets Streit hatten und erbittert Kriege gegeneinander führten. Eines Tages aber war einer der beiden Stämme des Konflikts überdrüssig und man entschied, sich mit den ungeliebten Nachbarn zu einigen. Nach einer gewissen Zeit trafen die beiden Stämme wieder aufeinander. Anstatt jedoch eine bewaffnete Auseinandersetzung zu suchen, warf das Oberhaupt des friedlich gesinnten Volkes seine Waffen weg und reichte als Zeichen seiner Freundschaft und seines Vertrauens seinem Gegenüber die linke Hand. Immer wenn man von nun an mit der linken Hand begrüsst wurde, wusste man, dass man sich in Freundschaft begegnete und konnte dies auch als eine Art geheimes Erkennungszeichen verstehen.[1]

Geheimzeichen

Als Baden-Powell später die Pfadi gründete, ging er überlegt und didaktisch vor. Ihm war klar, dass Knaben und Mädchen geheime Zeichen lieben. Deshalb führte er die Begrüssung mit der linken Hand als solches Zeichen des gegenseitigen Vertrauens und der Freundschaft ein.

Dabei erinnerte sich B.P. an eine Expedition inn der Goldküste (heute Ghana) im Jahre 1896. Er hatte den Auftrag mit Soldaten und verbündeten Ashantis für die Kavallerie und die Artillerie einen über 200 km langen Weg von Cape Coast nach Kumasi quer durch den Dschungel zu schlagen. Dabei stellte er fest, dass einige wenige der Ashantis im Gegensatz zu den übrigen ausgesprochen gut in Pioniertechnik, gewandter und stärker waren: Mitglieder der Bruderschaft der Krobos. Er trainierte 680 Krobos mit ähnlich vielen Armee-Pionieren gemeinsam und liess sie ihre Spezialkenntnisse gegenseitig austauschen. Von den Krobos übernahm er den (geheimen) Gruss mit der linken Hand.[2]

Herzen

Die Bedeutung der Freundschaft und des Vertrauens wird auch dadurch untermalt, dass die linke Hand näher beim Herzen liege. Diese Erklärung ist die am meisten kolportierte.

Literatur

  1. zitiert nach: Thomas Boutellier v/o Barny: Pfaditraditionen. in: Kompass 2/2017.(=Pfadizeitschrift für Leiterinnen, Leiter und Präses; Verband Katholische Pfadi der Schweiz)
  2. Walter Hansen: Der Wolf der niemals schläft. Neuss, Georgs-Verlag: 1992.