Deutsche Pfadfinderschaft Sankt Georg
Die Deutsche Pfadfinderschaft Sankt Georg (DPSG) ist ein katholischer Pfadfinderverband aus Deutschland. Sie ist das größte Mitglied im Ring deutscher Pfadfinder*innenverbände (rdp).
Struktur und Organisation
Die DPSG hat etwa 95.000 Mitglieder[1]. Sie verteilen sich folgendermaßen auf die Stufen:
- Wölfling (7 bis 10 Jahre): rund 25.000
- Jungpfadfinder (10 bis 13 Jahre): 21.500
- Pfadfinder (13 bis 16 Jahre): 14.000
- Rover (16 bis 20 Jahre): 14.500
Diese Gruppen werden von ungefähr 20.000 erwachsenen Leiterinnen und Leitern betreut.
Daneben gibt es in einigen Stämmen noch eine Altersgruppe unterhalb der Wölflingsstufe, die beispielsweise als Schlaue Füchse, Biber oder Frischlinge bezeichnet wird. Diese Gruppe ist aber keine offizielle Gruppierung innerhalb der DPSG und gehört nicht zum Baden-Powell'schen Erziehungssystem.
Das Bundesamt der DPSG hat seinen Sitz in Neuss in Nordrhein-Westfalen, das Bundeszentrum befindet sich in Westernohe im Westerwald.
Organisation
Die DPSG wird vom einem dreiköpfigen Bundesvorstand, sowie der ehrenamtlichen Bundesleitung geleitet. Höchstes beschlussfassendes Gremium ist die Bundesversammlung. Ausführliche Informationen zur Struktur und Organisation der Deutschen Pfadfinderschaft finden sich in der Satzung der DPSG [2].
Die DPSG ist Mitglied im Ring deutscher Pfadfinder*innenverbände (rdp). Der rdp wiederum ist Mitglied in der World Organization of the Scout Movement (WOSM) .
Als größter katholischer Jugendverband in Deutschland ist die DPSG Mitglied der Internationalen Katholische Konferenz des Pfadfindertums (IKKP).
Geschichte
Die ersten katholischen Pfadfindergruppen in Deutschland gründeten sich ab 1928. Am 7. Oktober 1929 schließen sich Stämme zur Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg in Altenberg zusammen.
Die Nationalsozialisten verbieten 1934 das Tragen von Kluft, Abzeichen und Bannern. Die Mitgliederzahl ist in diesem Jahr auf 16.000 gestiegen (in 457 Stämmen). 1938 erfolgt die Auflösung und das Verbot der Gruppenarbeit. In der Illegalität wird als Gemeinschaft Sankt Georg in Kirchen, Pfarrheimen und Wohnungen von Leitern weiter pfadfinderische Arbeit geleistet.
Bereits kurz nach Kriegsende findet auf örtlicher Ebene der Aufbau von Pfadfindergruppen statt. Im Juli 1946 findet der erste Nachkriegsthing statt. 1947 kommen Georgspfadfinder erstmals nach dem Krieg wieder in Kontakt mit dem weltweiten Pfadfindertum. Am ersten Jamboree nach dem Krieg, dem „Jamboree des Friedens“ in Frankreich, können Georgspfadfinder im Rahmen des Kontingentes der Scouts de France (SdF) teilnehmen. Die DPSG zählt rund 10.000 Mitglieder in 282 Stämmen.
Das Bundesthing 1949 erarbeitet eine neue Struktur und eine neue Kluft und lässt erstmals Frauen als Wölflingsführerinnen zu. Das Rüsthaus Sankt Georg als Ausrüster und der Georgs-Verlag werden gegründet. Die DPSG hat 20.500 Mitglieder. Die Zahl der Mitglieder steigt in den 1950er Jahren und bis zu Beginn der 1960er Jahre stark an, fällt in den darauffolgenden Jahren. Zu Beginn der 1970er Jahre beginnen die Mitgliederzahlen wieder zu steigen und überschreiten im Jahr 1978 die Zahl 100.000. Im Jahr 1990 liegt die Mitgliederzahl bei 112.500 Mitgliedern, stagnierte über einige Jahre und sank bis 2004 auf rund 100.000 Mitglieder. Die aktuelle Mitgliederzahl (2007) beträgt rund 95.000.
Quellen
- ↑ DPSG: Zahlen und Fakten, 19. April 2006
- ↑ Satzung der DPSG