Spatz

Aus Pfadiwiki
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Spatz ist ein in der Schweiz vor allem wegen seiner grossen Gruppenzelte landesweit bekannter Zelthersteller.[1]

Herstellung

Die traditionellen Dreieckszelte werden nach den handgezeichneten Originalplänen von Hans Behrmann in Handarbeit und aus Schweizer Materialien gefertigt. Die Aluminiumstangen von Alu Menziken werden in der hauseigenen Werkstatt zu Zeltstangen geschliffen, die Baumwolle in Niederurnen von der Jenny Fabrics AG gewebt.[2]

Spatz-Zelte zeichnen sich durch ein gutes Raumklima aus: Morgens tropft kein Kondenswasser vom Zeltdach, es wird nicht so heiss wie in Synthetik-Zelten und die Luft im Innern ist besser.[1] Die Zelte gelten als Schweizer Wertarbeit wie Schweizer Uhren oder das Sackmesser.[2][1]

Geschichte

Gründung

Das Unternehmen Spatz wurde 1935 von dem Zeltpionier Hans Behrmann (1912–1999) in Zürich gegründet. Behrmann hatte bereits 1931 als Leiter der Zeltbaugruppe des Pfadizuges »Sparta« sein erstes Zelt genäht. Er und seine Kollegen nannten sich »Sparta-Zelt-Fabrik«, abgekürzt Spazefa, und die von ihnen hergestellten Zelte nannten sie schon damals Spatz.[2] Mit den Lagerbeständen der Spazefa, die er für 200 Franken erwarb, gründete Behrmann seine eigene Zelt-Manufaktur.[3] 1941 erfand er das Doppeldachzelt mit Innen- und Aussenzelt.[1] Das Unternehmen entwickelte sich zum erfolgreichsten Hersteller von Gruppenzelten in der Schweiz.[4]

Weiterführung

In den 1980er-Jahren begann Behrmann, Aktien an die Belegschaft auszugeben. Diese führte den Betrieb nach Behrmanns Tod im Jahr 1999 weiter. 2012 wurde das Unternehmen zum Verkauf ausgeschrieben und von Marc Jansen übernommen.[4][5] 2014 wurde das Unternehmen umstrukturiert, Produktion und Firmensitz nach Wallisellen verlagert und dort ein Ladengeschäft eröffnet.[6] Wegen ungenügenden Umsatzes am neuen Standort wurde über Spatz am 21. Januar 2016 der Konkurs eröffnet.[7][8][9]

Auferstehung

Nach dem Konkurs ersteigerte die neu gegründete Spatz Zelte & Reparaturen AG die Spatz-Manufaktur aus der Konkursmasse und stellte damit die Weiterführung der Marke Spatz sicher. In einem ersten Schritt waren Privatpersonen, die «Segelklinik» in Wädenswil und die Transa an Spatz beteiligt,[10] bevor das Unternehmen an den Schweizer Sportartikelhändler Scott ging.[11] Baumwollzelte und Zubehör werden von ehemaligen Spatz-Mitarbeitern in Wädenswil hergestellt. Auch der Spatz-Reparaturservice bleibt erhalten.[10]

Spatz-Zelte

Heute werden 6er-, 8er- und 10er-Zelte hergestellt, daneben auch Rundzelte.

Weblinks

Einzelnachweise